Die einzig vernünftige Stilbeschreibung für ein Werk solchen Schlages kann nur lauten: Crossover!
Hinter dem geheimnisvollen Namensetikett steckt niemand geringerer als
Trivium Boss Matthew Kiichi Heafy, der seine ersten Lebensjahre in Japan verbrachte, womit der kulturell-historische Bezug für diese Konzeptscheibe selbsterklärend ist. Mit dem
Trivium Ableger
"Shogun" von 2008 gab es schon eine Andeutung dahin gehend, wie der kundige Hörer weiß, doch
Ibaraki (offensichtlich benannt nach der Japanischen Stadt) lässt sich im Gegensatz zu seiner Stammband in keine passende Schublade pressen, keine Chance.
Zu abgefahren, zu unberechenbar, zu bizarr ist der Grenzen sprengende Mix, der (vermeintlich) konträre Klangschaften vereint. Von Emo-Passagen über fernöstliche Folklore bis Progressiv und Black Metal passiert alles und noch weit mehr. Wenn sich so illustre Szenegrößen wie Gerard Way (
My Chemical Romance), Ihsahn (
Empereor) und Nergal (
Behemoth) einfinden, um auf Anfrage des Chefs für
"Rashomon" wahrlich bereichernde Parts zu leisten, kann das Gesamtpaket so übel nicht sein, wie die Tracks
"Rönin" und
"Akumu" deutlich unter Beweis stellen. Doch auch andere Songs wie
"Kagutschi" und
"Kaizoku" überzeugen auf ihre spezielle Art, es müssen nicht immer Gastbeiträge den Mehrwert ausmachen. Dass Mitwirkende von Mat's Stammband ebenso mit an Bord sind, ist lediglich eine Randnotiz.
Fastfood Konsumenten können das Weite suchen, gewiss. Es gibt auf
"Rashomon" (umgangssprachlich für Kurzgeschichte) nichts, was mit easy-listening im Kontext steht - trotzdem schafft es Urheber/Initiator Heafy dank seiner vollen Hingabe und sprudelnden Kreativität, eine Art verstörendes Knistern auf dieser obskuren Spielwiese zu erzeugen. Sicher auch damit zu erklären, weil die Kontraste innerhalb und zwischen den Tracks so prekär ausgefallen sind.
Ein absolut mutiges Werk ohne Rücksicht auf Konventionen und Erwartungen, das mit reichlich Bereitschaft oder scharfem Samurai Schwert erobert werden will!