Mit allem habe ich spekuliert, nur nicht mit einem Comeback der New Yorker Melodic Metal Combo, deren letzter Longplayer aus dem Jahre 1993 (
"Vivas Machina") datiert. Mehr verschollen wie in diesem Fall geht kaum. Den Kultfaktor des rauen Debüts von 1988 hat der Rezensent seinerzeit ignoriert, weshalb erstgenanntes Album dummerweise auf darkscene.at vor einigen Jahren zu Klassikerehren kam, und das, obwohl hier schon deutliche Airplay-Versuche zu vernehmen waren. Doch zurück zur Gegenwart. Der personelle Kern (Bacchi/Kennedy/Inglima) fand sich 2017 wieder zusammen, wogegen der Bass von Greg Bier und die Drums von Joe Fugazi neu übernommen wurden. Dass solch ein Underdog im Jahre 2020 nochmal sein Glück versucht, kann nur mit idealistischen Charakterzügen zu tun haben.
Stilistisch ist
"Destroy All Humans" zwischen dem konventionellen Hardrock und dem melodischen Metal einzuordnen, der – vielleicht auch der Lowbudget-Produktion geschuldet – einen Hauch Spätachtzigerflair versprüht. Griffige Hooklines und markante Refrains geben im wahrsten Sinn des Wortes den Ton an und verweisen da und dort auf die ungleich größeren Pioniere
Queensryche,
Crimson Glory,
Savatage und
Fifth Angel. Positiver Aspekt sicherlich auch die gesangliche Performance von Kennedy, der alle hohen Tonlagen problemlos meistert. Handwerklich sauber gemacht und durchwegs akribisch komponiert, driften
Hittman zu keiner Sekunde ins Seichte oder Kitschige ab, sondern bleiben konstant knackig und stehen stets zu ihren eigenen Wurzeln. Genauso wollen wird das!
Leute mit feinem Näschen, die ob genannte Kapellen zu ihren jeweiligen Hochphasen bis heute nach Strich und Faden verehren, können bei
"Destroy All Humans" bzw. bei
Hittman generell nichts falsch machen. Anspieltipps:
"Destroy All Humans" (
"Jesus Saves" ... anyone?),
"The Ledge",
"1000 Souls". Beim nächsten mal bitte nicht wieder so ein billiges Artwork, Danke!