Wir schreiben das jahr 1985 und die Metalszene weltweit ist seit 2 Jahren förmlich ein Vulkan, aus dem unendlich viele, stilprägende und starke Bands hervorquellen. Nicht nur international, sondern auch national tut sich so einiges im Bereich der harten Klänge. Der sogenannte "Teutonen Stahl", wie er heute gerne genannt wird, hat Hochkonjunktur und so manche Band feiert auch über die Grenzen hinweg den ein oder anderen Erfolg. Lässt man die damals schon in anderen Ligen spielenden Bands, wie Accept, Running Wild, Warlock etc. einmal aussen vor, so taten sich dennoch so einige Gruppen hervor, meist massiv unterstützt durch große Anzeigen in den doch recht wenigen Metal-Magazinen. Der Metal Hammer war voll von Anzeigen solcher Labels wie
Mausoleum,
Gama und wie sie alle hießen.
Tyran Pace,
Gravestone,
Atlain oder
Faithful Breath und
Stranger, um nur einige zu nennen, konnten alle zumindest über etwas Promotion und einen halbwegs guten Vertrieb nicht klagen. Musikalisch dagenen, waren nicht alle auf einem hohen Niveau und daher ist es um so frevelhafter, dass eine Band wie
Wallop aus Offenbach, ihr Debüt auf einem kleinen Label herausbringen musste und nur, wie so einige andere auch, sehr wenig Beachtung fand. Das schlimme an der ganzen Sache aber war (ist), dass
"Metallic Alps" ein Traum von einem Stück deutschen Metals ist, dass es sich nur so gewaschen hat. Hier wurde locker mal so nebenbei 3/4 der (nationalen) Konkurrenz in die Tasche gesteckt und ein Knaller rausgehauen, der wie erwähnt, doch viel zu wenig gewürdigt wurde.
Die Band spaltete sich danach in alle Richtungen auf und war fortan erstmal Geschichte.
Warum diese lange Einleitung im Review einer 4-Track EP? Nun, zu meiner Verwunderung bekam ich kürzlich die Info, dass sich
Wallop in
kompletter!! Ur-Besetzung wieder zusammengtan haben, eben diese Ep eingespielt hat und an einem neuen kompletten Album arbeitet.
Stefan Arnold, 23 Jahre Drummer bei Grave Digger, Stefan Fleischer und Andy Lorz, beide zusammen später noch bei den ebenfalls genialen
Scene-X-Dream aktiv und Sänger Mikk Wega (Saints Of Los Angeles), haben auf
"Alps on Fire" als Appetizer 2 Songs vom Debut neu aufgenommen und darüber hinaus noch 2 neue Tracks geschrieben, die ganz genau in die Richtung passen und deutlich machen, was man mit der Wiederbelebung von
Wallop bezweckt: Keine musikalische "Weiterentwicklung", kein modernes Soundgewand, sondern einfach nur Spaß an dem, was damals ebenfalls vorherrschte. Bedingungsloser , erstklassiger Metal aus Deutschland. Tolle Riffs, pumpender Bass, starke Schlagzeugarbeit und ein tolles Organ, wo wir wieder bei den internationalen Vergleichen sind, veredeln
"Alps On Fire" zu einem richtigen Spaßmacher.
Alle die auf obengenannte Ära und Bands stehen oder standen, darüber hinaus auch Bands der neuen Geneartion, wie Enforcer, Stallion oder Ambush mögen, sind geradezu verpflichtet, hier zuzugreifen und ein Ohr zu riskieren. Auf das vollständige Album darf man jedenfalls mächtig gespannt sein, ähnlich wie 1985.
Zu beziehen gibt es
"Alps On Fire" über die Facebook Seite www.facebook.com/wallop69