2018 bekam ich es zum ersten Mal mit
Licence aus der Umgebung Ludwigsburg/Stuttgart zu tun, damals als Support der Leatherwolf Show in Möhrlenbach/Weiher und ich war vor allem von der agilen und schweissgetränkten Performance der Schwabenkapelle begeistert.
Das zu dem damaligen Zeitpunkt aktuelle Debutalbum
"Licence 2 Rock" bot ziemlich eingängigen aber auch gut gemachten Heavy Stampfe Rock, der zwar nichts neues lieferte, aber trotzdem über weite Strecken Spaß machte.
Nun steht Album No, 2 an und auch hier ist, wie bereits beim Vorgänger, der Name Programm. N.2.O.2.R (
"Never To Old To Rock") ist in diesem Fall wirklich kein Klischee, weil nämlich eine nette Geschichte hinter Licence steht. Gitarrist und Mastermind Steam hat in der Band zwei Generationen vereint, ist doch Sängerin Jackie (Coke) seine Tochter und macht so die Sache zusätzlich sehr interessant. Bassist "Pappe" ist auch schon "länger" dabei und Schlagwerker "Sammy Sin" liegt vom Alter her wohl irgendwo "dazwischen". Und genau so klingt auch das neue Album. Nichts neues zwar nach wie vor, dafür aber richtig viel Dampf mit Herzblut, Lust und einer Kombination aus jahrelanger Rock'n Roll Erfahrung und junger Energie. Die ausnahmslos wirklich sehr geilen Riffs, werden von einer gnadenlosen Rythmussektion befeuert, die es in sich hat. Man fühlt sich irgendwo in den 80er zum Sprung in die 90er. Sägende Gitarren, die an Teutonen Metal wie z.B. den
Scorpions, Ami Kapellen wie härtere
Dokken und auch mal an
Ratt erinnern, paaren sich mit Jackie Coke's Gesang, die ihrem Künstlernamen wirklich sehr nahe kommt. Ein kehliges, rauhes Organ, mit viel Whiskey und Zigaretten Appeal, welches sehr passend zum Sound von
Licence ist. Im Gesamteindruck ist Jackie's Stimme vielleicht nicht sonderlich variabel und auch etwas begrenzt, passt aber mit ihrer Power und Leidenschaft zur Mucke wie die berühmte Faust aufs Auge. Meist ist dieses "Manko" bei den getrageneren Stücken zu spüren. Bei den schnelleren Nummern (
"Line Of Fire") widerum gibt sie den Songs die richtige Dosis Rotz und Rock. Da liegt auf jeden Fall noch etwas Ausbaupotential vor. Wirklich gut kommen aber dann wieder die Refrains, welche oft mehrstimmig gesungen werden, daher. 80er Feeling pur. Herausragend ist darüber hinaus auch die Fähigkeit von Steam, geile Hooks zu schaffen und seine echt starken Solis songdienlich einzubauen.
Alles in allem ist N2O2R. ein starkes und fettes Heavy Rock Album geworden, dass total Spaß macht und auch, sind wir doch mal ehrlich, gar nicht anders klingen darf und einen Fortschritt zum Vorgänger, vor allem in Sachen Abwechslung, darstellt.
N.2.O.2.R. ist hammermäßig produziert und knallt ordentlich durch die Boxen. Kein Wunder aber auch, schließlich hat der Gott des Ballersounds, Achim Köhler (Brainstorm, Primal Fear etc.), hier Hand angelegt.
Jeder der auf geilen Heavy Rock steht und dabei auf Neuerungen scheisst, muss unbedingt ein Ohr riskieren. Auch sollte danach die Gelegenheit genutzt werden, sich die Show der jungen Dameund der (leicht älteren; man verzeihe mir) Herren, live anzusehen, da wird nämlich noch eine ganze Schippe Power draufgelegt.
Anspieltipps sind der richtig starke Opener
"Line Of Fire",
"Hell Freez Over" oder auch
"Never Let You Die", das mit einem Primal Fear ähnlichen Riff auch den härtesten Track des Albums markiert.
Gutes Teil, daher 8 von 10 Punkten.