Aus Griechenland kommen ja mittlerweile ganz Heerscharen von Bands, die allesamt die Fahnen des traditionellen Metal (ohne das böse Wort "Power" davor) hochhalten.
Diviner, die bereits 2015 auf ihrem Debut
"Fallen Empires" schon gut starteten, legen mit
"Realms Of Time" einen gehörigen Sprung nach vorne hin. An der musikalischen Grundausrichtung, in Sachen Songwriting, Melodien und vor allem der Abwechslung, hat man ne gehörige Schippe draufgelegt. Wenn ich jetzt Namen wie Judas Priest, Iron Maiden, Jag Panzer, Accept und Iced Earth usw. nenne, werden viele wieder gähnend abwinken und "nicht schon wieder" schreiend, das Weite suchen. Stop!!!! Nicht so schnell ihr Ungläubigen. Es muss nicht immer langweilig oder auch zweitklassig sein, wenn diese klangvollen Bands ins Spiel kommen. Wichtig ist, was man daraus macht. Und
Diviner haben extrem viel daraus gemacht. Allem voran die unglaublich starken Melodien, die überwitzigen Solis von George Maroulees, das geniale Drumming und zuletzt auch die saubere klare, druckvolle Produktion, die...man lese und staune.... richtig natürlich und klar aus den Boxen feuert. Ich übertreibe sicher nicht, wenn ich sage Iced Earth wären noch einmal froh solche Songs zu komponieren. Allerdings gehen Diviner weniger düster und melancholisch als die Amis zur Sache, die Parallelen sind aber dennoch hörbar.
Der Ass im Ärmel, welches
Diviner gegenüber anderen Bands gleichen Schlagers, zu einer sehr guten Combo macht ist eindeutig Sänger Yiannis Papanikolaou. Meine Güte, was für ein Organ. Unfassbar mit welchem Gespür für Melodie und Dramatik er die Songs veredelt. Hat er bei seinen Ex-Bands
Battleroar und
InnerWish ja schon für Aufmerksamkeit gesorgt, so stellt man fest, dass er eindeutig in dieser Art von Musik wie Diviner sie spielen, am besten zur Geltung kommt. Der Kerl müsste, muss und wird hoffentlich bald zu den ganz Großen gehören.
Allein der Anfangsdreier mit den Knallern
"Against The Grain",
"Heaven Falls" und
"Set Me Free", gehören zum besten was ich bisher dieses Jahr in dem Bereich gehört habe. Geile Refrains, starke Chöre und Melodien und einfach nur diese regelrechte Jahrhundertstimme machen
"Realms Of Time" zu einem Klassealbum. Spätestens nach
"The Earth, The Moon, The Sun" befindet man sich nicht mehr auf erstgenanntem Planeten. Kurzum: Es gibt (fast) keinen einzigen Ausfall auf diesem Teil, bis auf
"Beyond The Order", das mich mit seinen "typischen" Powermetal Melodien und Refrains nur teilweise anspricht und Eigenständigkeit hin oder her, wenn etwas so reinknallt ist das wohl jedem Fan von unserer Musik sch...egal.