Das junge
"Roll The Bones"-Label hat bereits eine ganz eigene Handschrift entwickelt. Sowohl musikalisch als auch optisch passt
Pandorium perfekt in dieses Muster.
Schon beim ersten Blick auf das tolle Artwork und die wertige Aufmachung von
"The Eye Of The Beholder" freut man sich auf den ersten Durchlauf, welcher dann diesen ersten positiven Eindruck nicht nur bestätigt sondern verstärkt. Die Mindener verfügen über eine weit überdurchschnittliche Spieltechnik, vor allem das Gitarrengespann Hilbig/Bajrami rifft und soliert sich dermaßen erfrischend durch die neun Tracks auf
"The Eye Of The Beholder", dass es eine wahre Freude ist. Wenn Letztgenannter dann auch noch die Akustische auspackt und ein klassisch-orientalisches Feuerwerk entfacht, kommt man aus dem Staunen kaum noch heraus. Das ist Tech Thrash auf höchstem Niveau, auf dem hierzulande höchstens noch
Sweeping Death agieren. Der einzige kleine Kritikpunkt ist die Tatsache, dass Fadil Bajramis bissige Vocals zwar die ebenso wütenden wie sozial-kritischen Lyrics schön aggressiv rüberbringen, aber zu eindimensional sind, um die vielschichtige Musik von
Pandorium adäquat zu unter- bzw. zu übermalen.
Aber
Chuck Schuldiner war auch nicht der begnadetste Sänger und hat mit Death in eine ähnliche Kerbe geschlagen und Metalgeschichte geschrieben, bevor er mit Tim Aymar
"The Fragile Art Of Existence" aufnahm, um zu zeigen, dass diese Art von Musik auch mit Göttergesang funktioniert. Als hätte das
Pandorium-Mastermind es selbst erkannt, baut er in die abschließende
"The Tower"-Trilogie ein paar sehr coole Flüsterpassagen und Sprechgesang ein, was diesen Dreiteiler, zusammen mit seinem verschachtelten Aufbau, zum Höhepunkt eines ohnehin äußerst gelungenen Albums macht.