Vom ersten Album einer Projekt-Band, in diesem Falle bestehend aus Jonny Pettersson (
Wombath,
Ursinne,
Henry Kane,
Pale King), Ralf Hauber (
Revel In Flesh) und Session Drummer Erik Bevenrud (
Down Among The Dead Men), verspricht man sich erst einmal nicht viel Umwerfendes, sondern schöne Routine.
Wer nun ein Sicherheitsalbum mit dem Anlageberater als Co-Songwriter erwartet, wird jedoch eines Besseren belehrt.
Heads For The Dead`s Debütalbum
"Serpent`s Curse" ist ein modrig-gruftiges Klangpolster, auf dem man seine Seele ganz gezielt und sicher durch die zähschwarze Herbstdepression navigieren kann. In einer aufgewühlten Spannung entfaltet der bestialische Lärm wie bei den beiden
Sulphur Aeon Sternstunden eine ungeheure, niederdrückende Intensität und macht
"Serpent`s Curse" zu einem der aufregendsten Alben des Jahres.
Der derbe Opener und Titeltrack schiebt das Album gleich zu Beginn mit Urgewalt an den Rand des Wahnsinns. Neblige, apokalyptische Landschaften voller Leichenteile und Verwesung tun sich auf, dazu werden
"Heads For The Dead" gereicht, und aus miefigen Gräbern
"Deep Below" kriechen untote Gedanken.
Der mal mehr, mal weniger flott dahinkriechend oder -brodelnde Death/Doom hat etliche begeisternde Momente
"Of Wrath And Vengeance" parat und das Doppel
"Gate Creeper"/
"The Awakening" sind zwei der bösartigsten Songs in diesem an Grimmigkeiten nicht gerade armen Werk. Musikalisch innovativ ist das nicht, aber die Energie der Band überträgt sich auf den Hörer. Und das mit unstillbarer Wucht. Schade nur, dass man atmosphärisch anspruchsvolle Ansätze wie bei
"Post Mortem Suffering" und
"Death Calls" nicht weiter veranschaulicht und somit sind die 35 Minuten viel zu schnell vorbei.
Das ergibt ungeachtet dessen ein dichtes Geflecht aus gedrückten Stimmungen, urgewaltiger Dunkelheit und erhabenen Klängen - für die trübseligen Stunden fiesester Misere, in denen
Krypts,
Vanhelgd und
Grave Miasma gerade nicht greifbar sind.