Als es hieß, dass die belgischen Metal-Urgesteine
Ostrogoth sich von gleich drei Mitgliedern getrennt haben, war der Schock groß. Umso beeindruckender meldet sich das geschasste Trio, bestehend aus Stripe (Bass), Tom Tee und Dario Frodo (beide Gitarre), mit ihrem eigenen Outfit
Thorium zurück und wie! Dass die Trennung Spuren hinterlassen hat, offenbart sich gleich nach dem Intro mit dem wütenden "Ostrogoth". Als Sänger konnte man David Marcelis (Lord Volture) gewinnen, der in seinen besten Momenten ('Icons Fall') an den mächtigen Tyrant (Harry Conklin) erinnert. Gesanglich ist also bei
Thorium schon mal alles im grünen Bereich. Da die Gitarrenfraktion aus seligen
Ostrogoth-Zeiten bestens aufeinander eingespielt ist, wundert es nicht wirklich, dass gerade dort die ganze große Stärke der Belgier liegt. Tom und Dario fackeln ein wahres Feuerwerk an endgeilen doppelstimmigen Läufen und Soli ab.
Stilistisch hat man sich irgendwo zwischen europäischem Power und Speed Metal häuslich niedergelassen, ohne jedoch die eigenen Wurzeln zu verleugnen, die im traditionellen Heavy Metal liegen. Während die eingängigen Refrains von 'Godspeed' (der Track wurde in seiner Urfassung von niemand Geringerem als Ex-
Candlemass Goldkehlchen Thomas Vikström (
"Chapter Six") eingesungen.) oder 'Powder And Arms' zum Mitsingen einladen und bei den anstehenden Liveshows ganz sicher zu den Highlights zählen werden, ist das abschließende 'Four By Number, Four By Fate' mit über fünfzehn Minuten Spielzeit quasi das Opus Magnum dieses Albums und besonders für den Genuss über Kopfhörer geeignet - was für ein Sammelsurium an überragenden Melodien, irgendwo zwischen alten
Manowar und
Helloween! All dies wurde durch die sehr transparente und gleichzeitig druckvolle Produktion von Simone Mularoni (DGM), der zuletzt bereits
"All Hail The King" der indischen Newcomer von
Against Evil soundtechnisch veredelte, bestens konserviert. Lediglich beim Cover hätte man sich im Hause
Thorium etwas mehr Mühe geben können, aber alles Geld in das Produkt und nicht in dessen Verpackung zu stecken, zeugt ja auch von einer gesunden Attitüde.
Diese Jungs sind Kämpfer!