Kann eine Band, die auf den Namen
Sacred Leather hört, ein leicht
Judas Priest-artiges Cover zu ihrem Debütalbum auffährt und dazu noch auf Cruz Del Sur veröffentlicht, eigentlich verlieren? Nicht wirklich. Um das Review in einem Schnelldurchlauf durchzunehmen: die gesamte Erwartungshaltung, die man an die Band und das Album haben kann, wird erfüllt – jedoch nicht übertroffen. Das war es dann auch schon mit den nötigsten Worten zu
"Ultimate Force".
Dass das Quintett aus Indiana bewährten und traditionellen Stahl schmiedet, der Halford und seinen Mitstreitern in den 80ern nicht schlecht zu Gesicht gestanden hätte, täuscht ein bisschen darüber hinweg, dass die 7 Titel ohne diese Gimmicklastigkeit recht schnell wieder vergessen wären. Wie viele Bands dieser und ähnlicher Spielart kennen wir? Ob
Taberah,
Rarorwyre,
Ripper, vielleicht auch ein wenig
Eliminator und
Midnight Priest, alles in vergleichbarer Qualität auf dem Markt. Davon, dass
RAM dieser Gattung schon vor einer Dekade weit voraus waren, soll hier nicht die Rede sein. Überhaupt, ein Album dieser Art in Nähe zum Veröffentlichungstermin von
"Firepower" zu bringen, ist mutig.
Doch es soll nicht schlechter klingen, als es ist; der Eröffnungs-und Titeltrack wäre auch auf
"Ram It Down" nicht negativ aufgefallen, das überlange
"The Lost Destructor / Priest Of The Undoer" ist schön komponiert und
"Power Thrust" ist gar ein wenig
"Turbo"-artig.
Die großen Hooks und erinnerungswürdigen Momente sucht man mit der akustischen Lupe, aber betrachten wir alles aus der richtigen Perspektive: Hannover ist nicht schön, besonders, wenn man gerade aus New York kommt; kommt man dagegen gerade aus Tansania, ist es eine Verbesserung. Und so sind Sacred Leather ihren Vorbildern noch um Einiges hinterher, aber wenn man gerade den ganzen Tag mit Sabaton und Freedom Call beschallt wurde, sind die 41 Minuten Musik auf "Ultimate Force" eine kleine Offenbarung.