Erst kürzlich rotierte
AC/DCs
"Fly On The Wall" in der Karre - eine meiner essentiellsten Einstiegsdrogen in den Rock & Metalzirkus vor gut drei Dekaden; und ein Rundling, den ich auch heute nicht missen möchte. Ein ähnliches Feeling kommt rasch auf, wenn der achte Longplayer der Schweizer Formation
Sideburn die heimischen Membrane in Eruption bringt. Die Kerle huldigen zweifelsohne dem langsam auseinander fallenden Original aus Down Under, gleich danach gibt es mit
Krokus ein weiteres, äußerst affines Urgestein, welches ebenso aus dem Staate Ricola stammt, obschon deren Sänger Marc Storage genau genommen Malteser ist.
Dass die Band den Track
"Six Feet Under" für den Original Motion Soundtrack von
"Wolverine – Der Weg des Kriegers" (2013) zur Verfügung stellen durfte, ist wohl die beste Promotion, die einer Kapelle passieren kann. Und dennoch: zu den ganz Großen ist es noch ein langer, harter Weg. Geboten wird wie oben angedeutet dieser eingängige, trockene Rock ’n’ Roll samt Reibeisen-Stimme Marke Brian Johnson, eine, die vor Credibility strotzt. Bei aller Wertschätzung dafür muss genauso festgehalten werden, dass es an der Portion Eigenständigkeit fehlt, die nötig wäre, um auch international fein zu abzusahnen. Den Jungs, die seit zwanzig Jahren ihr Ding gnadenlos durchziehen und
Rose Tattoo,
Saxon,
ZZ Top und andere als weitere Inspiratoren nennen, wird dieser kleine Schönheitsfehler jedoch egal sein, weil es um den Spaß an sich geht. Geboten wird High-Energy-Rock ohne Firlefanz, der gute Laune verbreitet und durchwegs Party-tauglich ist bzw. gegen Ende hin via
"No Class" ein Tribut an den legendären Lemmy und an
Motörhead obendrauf bereit hält.