Mit ihrem Debüt haben
Mausoleum Gate vor drei Jahren für mächtig Furore gesorgt, passte ihr Proto Metal doch perfekt zum metallischen Zeitgeist. Die Retro-Welle ist auch drei Jahre später nicht merklich abgeebbt, so dass die Chancen der Finnen auf erneute Lobeshymnen nicht schlecht stehen, zumal sie ihr Erfolgsrezept beibehalten haben. Auch bei
"Into A Dark Divinty" erwartet den geneigten Hörer ein
Best-Of Rock & Metal-Mix der Siebziger und Achtziger. King Crimson feiert sozusagen Hochzeit mit seiner NWOBHM-Braut Iron Maiden. Die Trauung wird selbstverständlich am (Black) Sabbath vom (Judas) Priest vollzogen. Was für ein Triumph!
Aber genug der Wortspiele, denn eine Beziehung mit einem solch hohen Altersunterschied birgt auch seine Tücken. Während der alte König lange und ausufernde Oden wie den Opener 'Condemned To Darkness', 'Apophis' und das Titelstück liebt, mag die junge Braut es schnell und hart ('Burn The Witches At Dawn' und 'Horns'), was irgendwie nicht so richtig zusammen passen will. Hätte sich der König doch nur eine gleichaltrige Gefährtin gesucht bzw. wäre die Band doch lieber bei einer Stilrichtung geblieben. Dass man auch kurze Retro-Hymnen schreiben kann, zeigt der Moog-Schunkler 'Solomons Key', der durchaus als Singleauskopplung geeignet ist. Auch bei den Musikern liegt Licht und Schatten nah beieinander: Während die Gitarren ordentlich knarzen, wirkt Sänger V-P Varpula gerade in hohen Stimmlagen etwas überfordert.
Insgesamt also ein ordentlicher aber nicht wirklich überragender Zweitversuch.