Wenn die schlecht gezeichnete Comicfigur auf dem Cover die Titel gebende
"Empress Of The Cold Stars" sein soll, kann es um die Zukunft unserer Galaxie nicht gut bestellt sein. Da wünscht man sich fast Captain Future zurück, um der rothaarigen Fledermaus mal ordentlich die Flügel zu stutzen. Leider ist auch der musikalische Kontent auf dem zweiten Album der Finnen von
Perpetual Rage Lichtjahre vom Gros der Überflieger aus der schwedischen Nachbarschaft entfernt. Wo Bands wie
Evergrey oder
Tad Morose scheinbar schwerelos durch die Atmosphäre mäandern, mühen sich diese Jungs hier doch mächtig ab. Da wird Metal noch richtig gearbeitet: Bei jedem Schlag auf die Snare spritzt der Schweiß, die Saiten werden stets hart angeschlagen und der Sänger kämpft um jeden Ton. Irgendwie klingt das alles ziemlich angestrengt, wenn auch nicht wirklich schlecht. Mein Gott....schließlich handelt es sich erst um das zweite Album von
Perpetual Rage und man ist spürbar auf der Suche nach der eigenen musikalischen Identität. Allen voran Sänger Tomi Viiltola, der offenbar stark von Bruce Dickinson beeinflusst ist, stellenweise aber auch hohe Halford'sche Screams im Repertoire hat. Dabei trifft er jedoch leider nicht jeden Ton. Ähnliche Schwankungen sind in Sachen Songwriting zu verzeichnen. Zwischen dem kürzesten Track des Albums 'Evil' und dem längsten und gleichzeitig besten 'Mesmeric Silence' liegen nicht nur zweieinhalb Minuten Spielzeit, sondern auch musikalische Welten. Der Rest des Materials bewegt sich irgendwo dazwischen. Die Produktion ist schön roh, lässt die technischen Unwuchten dadurch allerdings auch relativ ungeschönt stehen.
Insgesamt also eine solide Basis, auf der die Finnen in Zukunft aufbauen können.