Bandname, Titel, Artwork: mehr Heavy Metal Klischee geht kaum. Das New Jersey Gespann frönt genauer gesagt der kauzigen Sorte unserer Lieblingsmusik, welche man spontan wohl in die Epoche 1984/1985 kategorisieren würde. Warum die seit 1999 existierende Kapelle dieser Tage erst das zweite Album auf den Markt schmeißt, ließe sich im Sinne eines Hobby's noch eher erklären, aber bei weltweit dreißig Truppen gleichen Namens darf man sich durchaus berechtigt fragen, ob’s nicht vielleicht noch ein bisschen uninspirierter ginge …
Wie dem auch sei.
"War Beast" strahlt immerhin nostalgischen Charme aus. Ob der Sound letztlich genauso
retro gewollt war, oder ob es mehr an den limitierten Mitteln lag, weiß ich nicht – im Kontext des Liedguts wirkt das Endergebnis jedenfalls stimmig. Stilistisch? Die britische und amerikanische Schule kommt gleichermaßen zum Vorschein. Nicht unter den Tisch kehren möchte ich den eigentlichen Schwachpunkt dieser Lauschrille. Das betrifft den Gesang von Ralph Gibbons. Zwar gibt’s stimmliche Affinitäten zu Legenden wie Rob Halford, James Rivera und King Diamond, was an und für sich kein Fehltritt. Die Krux liegt an der Performance selbst, die entweder zu dünn, schräg, oder in Kombination hervor tritt. Nicht immerwährend, aber oft genug. Da ist man von der US Shouter-Front schon was anderes gewohnt.
Sieht man über diesen und anderen kleineren Punkten ein wenig drüber hinweg, entpuppt sich der Acht-Tracker als reizvolles – weil urtümlich-pur-kauzig – Hörvergnügen, das jene Klientel schätzen wird, die um den geschönt-getunt-aufgeblasenen Reißbrett Metal ala
Battle Beast und Co. gerne einen kapitalen Bogen macht. Anspieltipps:
"Bricks Of Egypt",
"War Beast",
"Future Passed".