Kristoffer Gildenlöw geht seinen auf dem Debüt
"Rust" eingeschlagenen Weg auf
"The Rain" geradeaus weiter. Ohne nach hinten auf seine Zeit mit
Pain Of Salvation (mit Bruder Daniel) zurück zu blicken und auch ohne nach links und rechts auf seine unzähligen Projekte wie
For All We Know (mit Ruud Jolie) oder
The Shadow Theory (mit Devon Graves) zu schauen. Kristoffers Solowerk unterscheidet sich grundlegend von all den fraglos großartigen Werken, an deren Erschaffung er bislang beteiligt war. Seine Songs sind weit weniger progressiv und komplex als bei den o.g. Veröffentlichungen, aber deshalb nicht minder interessant und ergreifend. Im Zentrum des Songwritings scheint stets die Stimmung/Atmosphäre zu stehen. Oft ist diese sehr traurig, wie z.B. in
"Worthy", aber nie wirklich beklemmend oder deprimierend. Das Thema dieses Konzeptalbums, bei dem es um einen an Demenz erkrankten Menschen und dessen Gefühls-/Gedankenwelt geht, lädt natürlich auch nicht unbedingt zu fröhlichen Klängen ein, auch wenn es immer wieder lichte Momente wie in
"Holdíng On I & II" zu geben scheint. Egal ob Kris' gefühlvoller Gesang, wie in
"See It All", nur durch leise Piano-, Cello- oder Gitarrenklänge begleitet wird oder ob eine opulente Orchestrierung, wie bei
"In The Evening" gewählt wird, auf
"The Rain" wird stets der richtige Ton getroffen. Jede Note scheint tief aus dem Herzen zu kommen und findet dadurch den Weg in die Herzen der Zuhörer. Ich kann mich an kaum ein Album seit
Tori Amos'
"Little Earthquakes" und
Jim Matheos'
"First Impressions" erinnern. welches mich so stimmungsvoll berührt hat.
Es ist unglaublich wie talentiert dieser Mensch ist (es gibt zwar wieder einige Gastmusiker, aber im Grunde genommen hat er fast alles selbst eingespielt und produziert.) und wie er sein Talent völlig unprätentiös in den Dienst der Musik stellt. Danke dafür Kris.