Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe ehemaliger Black Metal-Bands, die die engen Grenzen dieses Genres hinter sich ließen, um gänzlich neue musikalische Wege zu gehen. Das Beste Beispiel dafür ist sicher
Alcest aus Frankreich. Genauso wie
Alcest-Macher Neige hatte auch Tamás Kátai irgendwann keinen Bock mehr sich die Seele aus dem Leib zu keifen, auf der Gitarre rum zu schrammeln und Kirchen abzufackeln. Ach nee, Letzteres waren ja die Norweger. Tamás kommt aus Ungarn und lebt nun in Schottland. Jedenfalls verließ er nicht nur sein Heimatland, sondern auch seine metallische Heimat, um fürderhin beklemmend-apokalyptische Soundscapes zu kreieren.
Wie schon auf dem Vorgänger
"Rengeteg" verlässt der Multiinstrumentalist (Gesang, Gitarre, Bass, Keyboards, Programming) sich dabei in erster Linie auf sich selbst und greift auf eine Reihe von Gastmusikern zurück. So ist beispielsweise wieder die Sopranistin Agnes Sipos an Bord, die einige Tracks von
"Sgùrr" mit ihrer lieblichen Stimme veredelt und dadurch ein Gegengewicht zu Tamás` garstigen Vocals schafft. Sehr schön sind auch die Violineneinlagen von Dimitris Papageorgiou. Leider leiden gerade die beiden fünfzehn- bzw. sechzehnminütigen Longstracks unter dem nervigen Drumcomputer, mit dem sich kein Freund organischer Schlagzeugklänge anfreunden kann. Größtenteils also gut gedacht aber nicht ganz so gut gemacht.