Einmal mehr schickt sich eine interessante Perle aus Down Under an, die unseren treuen Lesern - wenn auch mit reichlich Verspätung - hier und jetzt ins Gewissen eingetrichtert werden soll. Das zunächst unscheinbar wirkende Gesamtpaket (speziell auf Name & Artwork bezogen) täuscht. Ich bezeichne es überaus schmeichelnden Audiostoff, den man gerne von gewissen (Glam)-Rock Ikonen gehört hätte, als sich bei selbigen ab den mittleren Neunzigern bekanntlich eine Art Orientierungslosigkeit eingeschlichen hatte, welche wir dazumal nur schwer verdauen konnten. Gemeint sind vor allem die ganzen
Cinderellas,
Mötley Crües, und
Skid Rows.
"Unmovable" paddelt also nicht als x-beliebiger, konventioneller Lückenfüller des
klassischen Hard Rock Genre über den großen Teich. Sicher, ein Fundament benötigen auch diese drei optisch reif wirkenden Herren aus Queensland, welches eben nicht nur auf Glam fest gemacht werden kann.
Prächtige, mehrstimmige Gesangslinien,
satte Neuzeit-Grooves sowie dezent implizierte
Classic Rock Vibes kleiden hier das erweitere Repertoire der exzellenten Songwriter/Brüder Frank & Al Caiulo, deren christlich angehauchte Texte den jeweiligen Kontrast "between good & evil" sozusagen unterstreichen. Kein Wunder, dass der britische Produzent Tom E. Morrison dieser Debütscheibe gerne seine Handschrift verlieh.
Obschon der Opener
"C.O.D. (Call Of The Devil)" eine Spur zu plakativ um die Kurve biegt, darf man sich bei
"Unmovable" nicht zu schnell blenden lassen. Denn die restlichen zwölf Tracks lösen dafür eine fast schon als frech zu bezeichnende Unwiderstehlichkeit aus. Dass der Dreier dann vor Charme und Selbstbewusstsein strotzt, ist eine logische Schlussfolgerung. Letzten Endes krönt sich die Truppe selbst durch eine bemerkenswerte Ohrwurm-Tauglichkeit, welche zum freudigen Suhlen darin einlädt. Ob nun zügig, ob gemäßigt, ob episch, ob balladesk -
Deth Enemy schütteln
dieses gewisse Etwas quasi aus dem Handgelenk.
Fast müßig, einzelne Stücke auf diesem Hardrock Leckerbissen hervor zu streichen. Anhand
"One Thousand Years",
"Dark Side Of The Blues",
"I Believe In Angels" und
"Ordinary People" sollten wahre Genre-Feinschmecker, die schon länger den biederen Hausfrauen-Rock hinter sich gebracht haben, einen ziemlich repräsentativen Querschnitt von
"Unmovable" bekommen. Was für eine Wohltat!