"Jungs, was ist für Euch eigentlich so richtig Metal?"
"Hmmm... Schnelle Gitarren!"
"Ja klar, aber die hatten ja selbst Pantera. Was macht uns so richtig true?"
"Ganz viele sinnlos eingeworfene Läufe!"
"Au ja! Und sonst noch? Hoher Gesang, oder?"
"Ja, das kann ich aber nicht."
"Egal, machste trotzdem. Wichtig ist, dass niemand auf die dümmlichen Texte hört."
"Na gut. Jetzt brauchen wir nur noch den plattesten, unkreativsten, dödeligsten Bandnamen,
den je eine Band hatte...."
So könnten die
Masters Of Metal zusammengefunden haben. Und eigentlich dürfte man sich von diesem letztklassigen Namen nicht täuschen lassen; hier spielen Mitglieder von
Agent Steel,
Redemption,
Possessed,
Malice und Weiteren mit. Also theoretisch hat man eine ganze Menge Erfahrung, Gitarrenpower und Routine, aber was sich auf dem Debütalbum
"From Worlds Beyond" abspielt, wird dem leider nicht gerecht. Dabei war die 2013er-EP eigentlich ein verheißungsvolles Omen.
Über das Gutes-Mittelfeld-Cover muss man nicht viel reden und auch die Produktion sitzt; ja, wenn man den Opener "Supremacy" hört, fühlt man sich an
Helstar,
Cage und andere wilde Gruppen erinnert. Ob der Ein-Wort-Refrain zu den ganzen Ohohos unausgegoren ist? Und wie. Aber die schiere Power und auch das Gitarrensolo holen dem kommenden Live-Kracher die Kohlen aus dem Feuer. "World Left In Cinders" hat sogar einen ordentlichen Groove, aber schon "Third Eye" wirkt wie eine übriggebliebene
Agent Steel-B-Seite. Ja, dafür finden sich unter Garantie Fans, aber relevant ist anders. Gleiches gilt für "Tomb Of Ra", das schon zur Bandgründung 2011 als digitale Single veröffentlicht wurde. Damals immerhin mit Rick Mythiasin am Gesang, der Bernie Versailles trotz dessen okayer Arbeit (nur in den tiefen Lagen!) um Welten überlegen ist.
Im weiteren Verlauf rauscht so einiges am Hörer vorbei, von "Eclipse" über das unglaublich egale "The Mindless" bis hin zu "Into The Vortex". Bei "Doors Beyond Our Galaxy" wird es sogar richtig ärgerlich. "Evolution Of Being" überzeugt danach als kleine
Redemption-Referenz und zeigt, dass Versailles das Prog-Songwriting mittlerweile besser drauf hat, als den Speed Metal. Denn, wie im Eingangs-Dialog angeschnitten, wirkt vieles so, als hätte man Speed-Trademarks aufgekratzt und sie comicartig überzeichnet und viel zu oft wiederzugeben. Sehr gut wird es zum Schluss mit "Vengeance & Might", an dem auch James Rivera mitsingt und zeigt, wie sehr ein Sänger seines Kalibers
"From Worlds Beyond" aufgewertet hätte. Klingt übrigens auch besser als die gesamte letzte
Helstar.
Man bleibt etwas ratlos zurück und fragt sich, ob die besten Tracks es nicht auch als zweite EP getan hätten, denn grundsätzlich ist von einer Allstar-Truppe wie
Masters Of Metal mehr zu erwarten. Als Debüt geht die Sache in Ordnung, aber da muss mehr kommen, als es auf
"From Worlds Beyond" der Fall ist.