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Cover  
Cold Shot - Cold Shot (CD)
Label: Eönian Records
VÖ: 26.08.2014
Art: Review
Maggo
Maggo
(323 Reviews)
7.5
Die Rock'N'Roll-Archäologen von Eonian Records haben wieder mal tief in die Bausubstanz rund ums legendäre "Mötley House" eingegriffen und dabei treffsicher wie eh und je ein weiteres, bisher unveröffentlichtes Juwel der L.A.-Szene Ende der 80iger des vorigen Jahrhunderts geschürft. Cold Shot heißt das wertvolle Artefakt und konnte mit raffinierten Radiokarbonmethoden chronologisch ziemlich genau ins Jahr 1988 auf die Bühnen der bekannten Sunset Strip-Clubs zurückdatiert werden.

Die Aufnahmen zum gleichnamigen Album sind inzwischen schon knapp 25 Jahre her, klingen trotz moderner "Bearbeitung" nach wie vor angenehm "vintage", versprühen aber auch nach so langer Zeit einen Charme, den man heutzutage nicht mehr oft antrifft. Schon bei den ersten Takten des Albums geistern dem Hörer Namen wie Dangerous Toys oder Love/Hate im Kopf herum, Frontröhre Adam Murray ginge problemlos als Jeff Keith (Tesla) on Speed durch.

Die 11 Tracks auf "Cold Shot" sind räudiger, dreckiger und energetischer Sleaze mit cremigsten Riffs, wie er damals ganz einfach meisterhaftest zelebriert wurde. Bei enthusiastisch dargebotenen Songs wie "Juicy Lucy", "Cold Shot", "Higher" oder dem grandiosen "Long Legs" kann man den Uringeruch runtergekommener Hollywood-Hinterhöfe fast schon riechen, watet bis zum Knöchel in imaginären gebrauchten Kondomen und will fast schon automatisch den Notruf wählen, weil man vor dem geistigen Auge gerade über komatöse Weggenossen in der Gosse stolpert. Cold Shot besitzen alles, was zum ganzen großen Wurf in dieser Periode der Musikhistorie notwendig gewesen ist, waren aber - wie so viele Kollegen auch - schlicht und einfach zu spät dran. Der Grunge zeigte bereits übermächtig seine hässliche Fratze und als - wörtliches Band-Zitat "Tommy Lee seine Haare abrasierte" - wusste man im Cold Shot-Camp die Zeichen der Zeit richtig zu interpretieren und legte die Instrumente nieder.

Trotzdem - Cold Shot haben mit ihrem selbstbetitelten Album ein reinrassiges, rohes, energiegeladenes Sleaze-Juwel am Start, das Nostalgiker ohne Reue in ihre Sammlungen integrieren sollten.

Trackliste
  1. Juicy Lucy
  2. Foolish Pride
  3. Cold Shot
  4. No Time
  5. Give Me What I Need
  6. Mine All Mine
  1. Heart Of The City
  2. Long Legs
  3. Captured
  4. Without Your Love
  5. Higher
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