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6.5
Necrodeath sind wieder da. Hat sie jemand vermisst? Das 1984 gegründete Quartett hält sich zwar auch zu seinem 30. Geburtstag weitgehend schadlos, die sieben neuen Songs und zwei Neueinspielungen ("Thanatoid" von "Fragments Of Insanity" (1989) und "Graveyard Of The Innocents" von "Into The Macabre" (1987)) des Albums sind dann jedoch im Grunde verblüffend glanz- und einfallsloser Allerwelts-Thrash. Sei's drum. Die neue Platte heißt "The 7 Deadly Sins", will erkennbar etwas Besonderes sein und ist dann tatsächlich von ergreifender Schlichtheit.
Die Italiener bieten seit Jahren Fleißkärtchen-Veröffentlichungen, ohne sich dafür zu belohnen. Dabei wird ersichtlich, was auch überambitionierte Visionen – die Vertonung der sieben Todsünden…gähn – und ein plakativer Pornostar in Form von Mila Ramos am Cover nicht verdecken können: Bei den einstigen Vorzeige-Rabauken herrscht eine neue Kultur, es gibt keine Abenteuer mehr, es fehlt der Pfiff. Doch darin liegt die Option für eine weitere Zukunft. Dass sich der Wahnsinn über das System erhebt. Sonst ergeht es den Thrash-Königen wie einst dem alten Sisyphos am Berg: Am Ende sind alle nur noch müde. Necrodeath sind in erster Linie an sich selbst gescheitert, wahrscheinlich, weil sie zu viel auf einmal wollten. Vielen Stücken auf "The 7 Deadly Sins" fehlt ein richtiger Spannungsbogen oder anders gesagt, fehlen eben genau jene Momente, die den Zuhörer fesseln. Vieles plätschert belanglos und uninspiriert vor sich hin, und die wenigen erregenden Momente, wie zum Beispiel "Wrath" oder "Envy", können den schalen Gesamteindruck nicht korrigieren. Schade. Trackliste
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