Die Geschichte von
"Progression" ist schnell erzählt: Musikalisch wirken unsere Landsleute
The Last Warning und ihr zeitgemäßer Melo Death/Thrash im Jahr 2013 reifer denn je. Nur fehlen noch immer die richtig guten Songs.
Ihre ursprünglich einfach strukturierten, geradlinigen Songs schlagen auf dem mittlerweile fünften Longplayer schon mal den ein oder anderen Haken, überraschen öfters mit Tempo- und Stilwechsel, die beim ersten Hördurchgang noch etwas fremdeln, aber mit zunehmender Rotation schlüssiger und auch abwechslungsreicher klingen. Aber
"Progression" nimmt mich irgendwie nicht mit, überrascht nicht, weder soundmäßig noch vom Groove oder den Harmonien her.
Manches Lied schlüpft zwar schnell ins Ohr, hängen bleiben jedoch nur wenige.
The Last Warning klingen wie furchtbar nette Schwiegersöhne: gefällig, zuvorkommend, höflich. Die Band aus der Steiermark kommt mal daher wie eine Mischung aus
Unearth und
Killswitch Engage und dann wieder wie eine Melange zwischen
Machine Head und keifenden
Soilwork. Musik darf alles sein, nur nicht langweilig. Und
The Last Warning sind ein bisschen langweilig. Andererseits ist
"Progression" rein objektiv betrachtet eine recht gute Scheibe geworden, jedoch flächenhaft zu harmlos und monoton, ohne dem nötigen Punch, es gibt kaum Höhen und Tiefen, alle Melodien sind irgendwie gleich.
Ich befürchte, es wird auch diesmal trotz professioneller Unterstützung von Produzent R.D. Liapakis in den Music Factory/Prophecy Studios (u.a. Mystic Prophecy, Devil‘s Train, Suicidal Angels, Firewind, Orden Ogan), Coverdesigner Anestis Goudas (Kreator, Dimmu Borgir, Riot, Rotting Christ u.a.) und fanfreundlichem Newcomer CD-Price nicht ausreichen, um ein klares Ausrufezeichen zu setzen. Leider.