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Cover  
Khonsu - Anomalia (CD)
Label: Season Of Mist
VÖ: 24.08.2012
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Art: Review
Werner
Werner
(1250 Reviews)
8.0
Hinter dem Beinahe-Einmann-Projekt Khonsu steckt ein gewisser. S. Grombech, seines Zeichen Bruder von Keep Of Kalessin Gitarrist Obsidian Claw. Der aus Trondheim stammende Six-Stringer schrieb, produzierte und spielte alle sieben vorliegenden Songs auf "Anomalia" selbst ein und überließ lediglich Keep Of Kalessin Frontman Thebon den Job am Mikro, der sein Organ bei Khonsu breiter gefächert als bei seiner Stammcombo zum Einsatz bringt.

Wer zunächst an die üblichen Verdächtigen, nämlich Dimmu Borgir, Dark Fortress, und an – Überraschung – Keep Of Kalessin selbst denkt, liegt zwar nicht weit daneben, doch das alleine wäre zu wenig, um das verchromte Riesenbaby Khonsu zu beschreiben. Der flinke Meisterkoch dürfte demnach die Intention verfolgt haben, neben der Verarbeitung von klassischen, symphonischen und schwarzverwurzelten Basiszutaten über den Tellerrand hinaus zu schauen: das gelungene Experiment, untypische Metal Elemente fast über die komplette Spielzeit zu integrieren, macht "Anomalia" gewissermaßen sonderbar und verlangt daher Aufmerksamkeit. Da darf man schon mal die Augenbraue ordentlich hoch ziehen, wenn Grombech ein von Samples gestütztes Industrial-Stück wie "Inhuman States" in der Mitte der Langrille platziert und mit ähnlichen Mitteln bei "The Malady" die Landsleute The Kovenant herauf beschwört. Oder wenn Frontkrätze Thebon die rockige Seite seiner sonst so abgrundtiefen, bösen Stimme entkleidet. Wer es nicht glauben will, sollte in das Hit-taugliche "Darker Days Coming" rein hören, das Lied erinnert mich ansonsten an die "The Quiet Offspring" Phase von Green Carnation.

Völlig weich und sentimental präsentiert sich im weiteren Verlauf "So Cold", bevor ein simples Stakkato-Riff das Kommando übernimmt, um danach in ein nicht enden wollendes Szenario voller Ambivalenz zu gipfeln. Doch keine Sorge, Virtuose und Tausendsassa Grombech hat weder auf pfeffrige Blastbeats ("In Otherness") vergessen, noch auf elegisch dahin schwelgende Melodien, wie es im jäh hypnotischen, fünfzehn minütigen "Va Shia" zelebriert wird. Letzteres führt uns wieder zum Ausgangspunkt bzw. zum Bandnamen von Khonsu: es handelt sich um den Ägyptischen Mondgott. Die kleine Schwester von Mutter Erde wiederum steht in fast allen frühzeitlichen Kulturen für die Gefühlswelt der Menschheit.

Scheuklappen ablegen und hinein fallen lassen sind bei einem Output wie "Anomalia" die obersten Prinzipien. Wer vom Mainstream zwischendurch abtauchen will in eine dunkle Welt voller mystischer Schönheit und symphonischer Klänge, ist bei diesem imposant arrangierten Werk gut beraten. Eine Acht darf man da schon mal rausrücken.

Trackliste
  1. In Otherness
  2. The Host
  3. Darker Days Coming
  4. Inhuman States
  1. So Cold
  2. The Malady
  3. Va Shia (Into The Spectral Sphere)
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