Mit ihrem Debüt
"Lammendam" (2008) und dem nachfolgenden
"Death Came Through A Phantom Ship" (2010) hinterließen
Carach Angren bei Symphonic Black Metal Fans mächtig Eindruck. Die Stammklientel früherer Tage dürfte sich beim nunmehr dritten Album
"Where The Corpses Sink Forevermore" aber womöglich etwas abwenden. Noch stärker als bei den Vorgängern rückt das experimentierfreudige Trio aus den Niederlanden die Soundtrack-artigen Synthie-Sounds und Orchesterarrangements in den Vordergrund. Für reine Black-Metal Fans eine zwiespältige Angelegenheit – wenn auch mit spannenden Momenten.
Atmosphärischer, ambitionierter und vor allem theatralischer als auf ihrem von der Kritik gefeierten Vorgänger-Alben strecken sich Seregor (Vocals, Guitars), Ardek (Keyboards, Orchestra) und Namtar (Drums) nach einem epischen Sound, der einen dicht gewebten Klang-Kokon schafft, gleichzeitig aber alle Sinne in Raum und Zeit öffnen will. Musikalisch agiert man auf anspruchsvollem Niveau mit aufwendig gestalteten Songaufbauten, driftet dabei immer wieder in gruselige Horrorfilm Atmosphäre ab, schielt mal etwas länger zu
Therion oder
Vesania hinüber oder pflegt jenen diabolischen Hokuspokus, den
Dimmu Borgir oder
Cradle Of Filth massenkompatibel gemacht haben.
Carach Angren bedienen sich bei Gothic ebenso wie bei vampiresken Dark Metal, Tim Burton, Schauermärchen und düsteren Streichermelodien. Zusammengehalten wird das von synthetischen Drums, aufheulenden Chören und Seregors vielseitigen Hörspielgesang. Trotz mancher Schwächen (drucklose Produktion, kaum auszumachende Gitarren) ist
"Where The Corpses Sink Forevermore" somit ein Album, das die zahlreichen Symphonic Black Metal Fans nicht enttäuschen wird. Das Trio weiß, dass sein Publikum mit bombastischem Corpse Paint-Theater zu beglücken ist. Und das liefert es zur Genüge.