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6.5
Und plötzlich ist wieder 1985. "Murder Death Kill" ist eine Platte für Traditionalisten und jeglicher Hoffnung entrückte Sentimentalisten. Also topaktuell. Gut abgehangener Thrash Metal der US-Schule unterhält zehn Songs lang angenehm, die rotzigen Riffs, denen die Frontfrau trotz ihrer Präsenz immer genug Freiraum gibt, wurden jedoch kaum ausgearbeitet, die beiden Rhythmus-Zocker machen aber zumindest nichts Grundlegendes falsch. Sicherlich hatten die artverwandten Früh-Achtziger-Alben von Overkill, die dieses Album immer wieder ins Gedächtnis rufen, die besseren Hooklines und zwingenderen Arrangements - böse Zungen wie die meine mögen das als schlichtes Songwriting verspotten - aber so ein Urteil hängt ja auch davon ab, wie man seinen Thrash mag.
Auch wenn der prägende Sound zwanzig Jahre älter ist als die Band selbst, wirken ihre Songs nicht retromanisch. Man hört jedem Stück an, wie viel Spaß die Fünf haben, alles wirkt live eingespielt, frisch und roh, aber auch Mortillery spielen im Grunde immer wieder denselben Song. Die KanadierInnen verpflichten sich dem straighten Old-school Thrash Metal und würzen ihn ordentlich mit Ungestümheit, klassischen Heavy Metal Zitaten und "Fritzl`s Cellar". Die Songs werden teils mit punkiger Attitüde, teils traditionell speedig serviert, verfeinert mit charmant holprigem Enthusiasmus. Dennoch erscheint "Murder Death Kill" (was für ein Titel!?!) durchwegs mittelprächtig und entbehrlich, das Schema ‘punkiges Metal-Riff trifft auf Sirenen-Braut’ ist halt irgendwann ausgereizt. Party-kompatibel und eingängig sind die Stücke durchaus, aber nicht immer originell. Bisweilen glaubt man, einen alten Judas Priest Song in doppelter Geschwindigkeit zu hören und manches wirkt irgendwie halbgar. Ich bin nicht sicher, ob man sich den Namen dieser Band wirklich merken muss. Mau, das Ganze. Trackliste
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