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8.5
Mit der Tür ins Haus: Seit langem hat mich (abgesehen vom unfassbar guten neuen Perzonal War Werk "Captive Breeding" (Review)) kein modernes Thrash Album mehr so an den Eiern gepackt wie dieses Pfund! 23rd Grade Of Evil klingen total eigenständig und präsentieren einen Fundus, der große Könner wie Machine Head, Arch Enemy oder Soilwork gleichermaßen in die brachiale Schüssel schmeißt, wie Slayer, Kreator oder Pantera. Verdammt noch mal, diese Jungs sind Schweizer! Keine Amis und auch keine Schweden. Wieder mal sind es Eidgenossen, die ein amtliches Ausrufezeichen setzen. Ebenso wie das absolut geile Debüt, ist auch die zweite Rille des Quartetts ein echter Brenner. Dabei zeigen sich 23rd Grade Of Evil offensichtlich melodischer und weniger direkt, die Attitüde von "What Will Remain When We Are Gone" ist aber immer noch präsent und das Quartett läut auch keineswegs Gefahr seine wohltuende Härte oder gar seinen Wums aufzugeben. Gleich zu Beginn brettert einen die unglaublich geile Produktion von "Bad Men Do hat Good Men Dream" an die viel zitierte Wand. Saftiger geht’s kaum und zielsicherer habe ich eine Dosierung zwischen modern groovigem (Neo) Thrash Metal, melodischen Death Metal Gitarren und old school Fragmenten in der Tat schon lange nicht mehr gehört. Ultrafette Grooves sind eines der anziehenden Hauptmerkmale dieser Schweizer, filigrane, niemals anstrengende Gitarrensoli und extrem geile Vocals der perfekte Gegenpart für ein durch und durch perfekt abgestimmtes Album. Dass die Herren, die hinter 23rd Grade Of Evil stehen keinen Jungspunde sind, hört man an allen Ecken und Enden. Zu souverän ist es, was uns die einst in den 90er Jahren als Morbus Wilson in Erscheinung getretenen Kerle auf ihrem zweiten Album präsentieren. Amerika und Schweden sind dabei allgegenwärtig. Von den Melodien bis zu den flächendeckenden Grooves
Ein kurzes, beklemmendes Intro. Stop. Und voll auf die Nüsse! So soll ein modernes Thrash Album, das seine Wurzeln der letzten drei Dekaden des Genres offenkundig und gekonnt zur Schau stellt, beginnen. Die Drums erschlagen einen, bevor sich eingängige Gitarren zu ihnen gesellen und den breitwandigen Auftritt von "Blinded By Confidence" perfekt machen. "I Am Your God" zeigt sich als kleine Durchhänger, will die Euphorie bremsen, schafft es aber nicht. Dafür ist ein melodisch hartes "Bad Men Do What God Men Dream" mit seiner unverkennbaren Göteborg Handarbeit einfach zu stark, der Rest der Scheibe zu packend. High Speed Walzen wie "Lullaby For The Weak" überraschen mit ruhigen Zwischenparts und atmosphärischen Gesangsmelodien, bevor sie wieder den ganz dicken Hammer schwingen und voll auf die Zwölf brettern. All das passiert gekonnt, ungezwungen und wie aus einem Guss. Die Rhythmen drängen einen richtiggehend zum kollektiven Heimarbeitermoshpit, und dann kommt schon "You Don’t Know Me" ums Eck. Voll von großartigen Leads, wie sie Bands wie Soilwork oder In Flames einst perfektionieren konnten, und mit einem druckvollen Groove, der neuerlich die perfekte Brücke von Moderne zur Tradition schlägt. Geil und mit garantierter Langzeitwirkung. Ebenso wie das monströse "Scream And Shout", das superfette "All My Lies" oder der lockere Rausschmeißer "23". Ausfälle? Fehlanzeige! Vielmehr hat dieses Album genau jene, schwer in Worte zu fassende Aura, die einen bereits beim ersten Hördurchlauf wissen lässt, dass es nicht dabei bleiben und man sich etliche weitere Male mit ihm beschäftigen will. 23rd Grade Of Evil erfinden weder das Rad der Zeit neu, noch haben sie ein wirklich revolutionäres Album am Start. Daran, dass "Bad Men Do What God Men Dream" ein amtlicher Knaller geworden ist, der sich wohltuend vom Gros der gängigen Szene abhebt und dennoch so Vielen gefallen sollte, gibt es aber auch nichts zu rütteln. Ich für meinen Teil höre mir diese Scheibe jedenfalls sicher nicht zum letzten Mal an, denn eins steht fest: Moderner Thrash Metal mit Druck und Melodie geht kaum besser! Trackliste
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