Es ist bitterkalt draußen und der Verfasser dieser Zeilen sitzt mit einer heißen Tasse Tee
(wohlgemerkt mal ohne jeglichen alkoholischen Inhalt) vorm PC und tippt diese Zeilen. Aber keine Sorge, das wird kein Wetterbericht sondern bleibt ein Review. Warum dann diese einleitenden Worte? Ganz einfach: Die Kerle über die hier geschrieben wird stammen aus dem (wahrscheinlich) noch kälteren Finnland (arme Schweine), nennen sich
Tracedawn und zugegeben, diese Promo stellt meinen ersten Kontakt mit der Truppe aus dem Land der 1000 Seen und Eurovisionssongcontestgewinner dar.
Benannte man sich vorerst
Moravia, so wurden 2007
Tracedawn daraus. 2008 erschien schon das gleichnamige Debütalbum und ein Jahr danach schob man bereits den zweiten Silberling namens
"Ego Anthem" nach. Nun steht mit
"Lizard Dusk" die dritte Veröffentlichung vor der Tür und was geboten wird ist
feiner Melodic Death Metal a la Dark Tranquillity und In Flames. Der Wechselgesang zwischen den Growls von Niko Kalliojärvi und dem reinem Gesang von Tuomas Yli-Jaskari, seines Zeichens Gitarrist und Gründungsmitglied der Band, erinnert schon sehr an oben genannte Größen des Genres. Die Produktion donnert fett und das Riffing ist teilweise sehr modern ausgerichtet. Der Opener
"Arabian Nights" gibt die Marschrichtung der nächsten knapp 40 Minuten vor.
Moderne, harte Gitarrenarbeit gepaart mit Growls und clean Vocals, hinzugefügt einige nette Keyboardpassagen und fertig ist die Grundrezeptur. Erwähnenswert sei noch
"Thanks for Asking…", das relativ flott und mit coolem Groove daherkommt. Nun ja, der Rest ist zwar nett anzuhören, und im Grunde gibt es auf dem neuen Output der Finnen auch keine richtige
"Weiterzippnummer", aber es stellt sich im Verlauf der Scheibe dann doch etwas der
"Fadisierungsfaktor" ein.
Die Jungs machen ihre Sache sicher nicht schlecht, aber für mich persönlich stellt ein Output wie dieser von
Tracedawn leider nichts Neues dar. An oben genannte Größen wie
Dark Tranquillity oder
In Flames und deren stilprägende Ausnahmealben
"Projector" und
"Reroute To Remain" kann man keine Sekunde lang heranreichen. Keine weltbewegendes Album also, Fans des Melodic Death Metal Lagers sei ein lauschendes Ohr aber trotzdem empfohlen.
Fazit der Moshmachine: 6,5 von 10 verrenkten Nackenmuskeln für ein Album das nett vor sich dahintscheppert.