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Was verbindet der durchschnittliche mitteleuropäische Metalhead mit Winnipeg, der Hauptstadt der Provinz Manitoba in Kanada? Der Großteil der Befragten wird sich wahrscheinlich an die klassischen Kanada-Klischees halten – ein freundliches Völkchen, das da gemütlich in Blockhütten im tiefsten Wald rumhängt, so zwischendurch ein bisschen Holzfällen und Jagen geht, alles Essbare gnadenlos in Ahornsirup dippt und als Ausgleich im Winter an den zugefrorenen Seen ihrem Nationalsport Eishockey frönt. Gebildetere unserer Spezies denken dann doch eher an eine moderne nordamerikanische Großstadt, die erst unlängst auch in unserer Medienlandschaft aufgetaucht ist, als vor einigen Monaten das NHL-Team aus Atlanta nach Winnipeg umgezogen ist, um fortan von „unserem“ Thomas Vanek regelmäßig ein paar Tore eingeschenkt zu bekommen. Aber für was Winnipeg ganz sicher nicht weltbekannt ist, das ist eine pulsierende Rockszene…
… und um diese Scharte ihrer Heimatstadt auszuwetzen, haben sich drei Gentlemen der Region unter dem Namen Kill Star zusammengetan und in Eigenregie ihr Debütalbum "Threshold" aufgenommen, um auch dieses Fleckchen Erde auf der Metal-Landkarte prominent zu platzieren. Und schon die ersten Takte des Openers "Until I Die" machen eines ganz klar. Kill Star versuchen definitiv nicht, irgendwelchen Trends nachzuhecheln, wie es soviele andere nordamerikanische Truppen gerne tun, sondern stehen für Bodenständigkeit, ehrliche Handarbeit und rohe, kraftvolle metallische Hausmannskost in einer Schnittmenge aus Alice In Chains und Motörhead, wobei sich die drei Ahornblätter an der ziemlich nach Moll klingenden Grundstimmung der alten Seattle-Haudegen orientieren und diese Vibes ganz offensichtlich in die eher simplen Songstrukturen des weltberühmten Warzenmannes aus dem Rainbow in Los Angeles einzubetten versuchen. Dieses Vorhaben kann man durchaus als gelungen bezeichnen, grooven die 12 Tracks auf "Threshold" doch mitunter recht angenehm. Handwerklich absolut im grünen Bereich sind treibende Songs der Marke "Rat Trap Baby" oder "Off You And Me" zugegeben wohlklingendes Ohrenfutter. Mit dem balladesken, mit Akustikgitarren versehenen "Supposed To Be" setzen Kill Star einen wohltuenden songwriterischen Kontrapunkt zur Halbzeit aufs Album, das dieses zu diesem Zeitpunkt auch schon bitter benötigt. Denn bei allem bisher ausgesprochenen Lob meinerseits, offenbart sich die vielleicht einzig große Schwäche der Band auch schon sehr bald… nämlich das eher eindimensionale Songwriting, das eben nach einer gewissen Zeit selbst sehr gute Songs aufgrund der fehlenden Dynamik des Albums nicht mehr ganz so stark klingen lässt als verdient. In diesem Punkt ein bisschen mehr Abwechslung hineinzubringen sollte definitiv die größte Priorität im Kill Star Camp für die weitere Karriere darstellen. Die Produktion passt perfekt zum dargebotenen Sound, ist aber dermaßen staubtrocken ohne jedes Kinkerlitzchen ausgefallen, dass im direkten Vergleich jedoch sogar der Schritt einer 100jährigen wohlgeschmiert erscheinen dürfte. "Threshold" kann zusammenfassend ohne Zweifel als gelungenes Debütalbum bezeichnet werden, obwohl ich überzeugt bin, dass Kill Star live ganz sicher mehr abgehen als auf Tonträger. Für Biker-Treffen und Tattoo Conventions ist diese Band geradezu prädestiniert. Erhältlich ist "Threshold" auf allen gängigen Download-Portalen, kann aber auch direkt über die Band bezogen werden. Näheres dazu findet ihr auf www.killstar.org!!! Trackliste
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