Die Geschichte von
Mastiphal geht zurück bis in die frühen Neunziger. Zusammen mit
Graveland,
Christ Agony und
Behemoth gehörten sie zu den Pionieren der polnischen Black Metal Welle, lösten sich aber nach nur einem Album (
"For A Glory Of All Evil Spirits, Rise For Victory") 1998 aufgrund interner Streitereien auf.
Hört man sich nun nach über einer Dekade Schaffenspause die neuen Kompositionen an, wird die Vorliebe für deftig produzierten Skandinavien-Black Metal mit einigen Death- und Thrash-Anleihen schnell deutlich. Härte und Melodie müssen stets in Einklang miteinander sein, auch wenn’s dann schon mal so klingt wie bei
Watain,
Marduk oder
Dark Funeral. Es lässt sich dieser erbarmungslosen Abfahrt vieles abgewinnen. Hat man sich erstmal von dem unnachgiebig ballernden Schlagzeug und den brachialen Riffbrocken wegdrücken lassen, bleibt zudem Raum für die schönen Ideen auf dieser Platte.
"Parvzya" kann sich folglich mehr als nur sehen bzw. hören lassen und muss den Vergleich mit genannten Größen absolut nicht scheuen, denn
Mastiphal beherrschen sowohl pure Raserei als auch den allgemeinverständlichen, eingängigen und wuchtigen Midtempo-Stampfer, der weder nervt noch überfordert. Erfreulich sind zudem die vielen kleinen Tempiwechsel, die ökonomisch verstreuten Soli und die Vielschichtigkeiten im Arrangement, die man so auch nicht überall finden kann. Dazu gibt es wundervolle,
Dissection ähnliche Leadgitarren und zum Wohle des Gehörnten die mächtige Kostbarkeit
"Sovereigns Return".
Kurzum:
"Parvzya" klingt beileibe nicht nach fadem Black/Death-Aufguss, sondern vereint die besten Merkmale aus dem hohen Norden gekonnt bis mitreißend und bietet neun gnadenlose Brecher, mit denen man sämtliche
Diddelmaus-Sammler und
Bin-gut-angekommen-nach Hause-Telefonierer gerne mal alleine lässt…