Mit den selbsternannten „Southern sleaze metal mavericks“
TNA aus Memphis, Tennessee präsentiert uns das Kultlabel „Eönian Records“ aus Indianapolis die bisher unbestritten reifste und beste Band aus ihrem Pool an Spätachtziger-US-Underground-Hardrock-Bands, die mehr als 20 Jahre später noch in den Genuss eines regulären Release kommen. Nicht zu Unrecht haben die Jungs Ende der 80ies zahlreiche Label-Angebote erhalten, diese jedoch aus vielfältigen Gründen immer wieder abgelehnt und – tja – irgendwann bekam dann das alte Sprichwort „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“ Gültigkeit und mit dem Aufstieg des Grunge war die Geschichte dann sowieso endgültig gegessen. Gitarrist Wayne Swinny wird’s als einzigen des Quintetts wenig jucken, ist er doch im Laufe seiner Karriere Mitglied bei
Saliva geworden. Der Rest wird sich dann doch vielleicht ob der vergeigten Chancen ab und zu gerne in den Allerwertesten gebissen haben.
Zurück zum Album – 12 Tracks lang überzeugen
TNA mit kernigem, sleazig angehauchtem US-Hardrock, der – wie schon erwähnt – durchaus das Zeug zu „Höherem“ gehabt hätte. Klasse Songs wie
"All Nite Long",
"Dirty Love",
"Don’t Look Back" oder auch
"Hard Way" bezeugen mittels einer stilistischen Melange aus
Mötley Crüe/
Skid Row/
Guns N’Roses-Einflüssen gepaart mit einem mächtigen Schuss an Southern Rock-Feeling die guten bis sehr guten Songwriting-Fähigkeiten der Band. Speziell hervor zu heben ist die vielfältige Stimme von Sänger Jefrey Harr, der speziell bei der schönen Ballade
"Don’t Fade Away" klingt wie ein junger Vince Neil, um nur Minuten später eine kraftvollere Version von Axl Rose zum Besten zu geben und schließlich im Handumdrehen die Räudigkeit eines Jesse James Dupree von
Jackyl ins Mikro zu bellen. Diese stimmliche Wandelbarkeit ist wirklich nicht von schlechten Eltern.
Für Liebhaber ist
TNA absolut zu empfehlen. Wirklich schade für die Jungs, dass die große Karriere nie stattgefunden hat. Die Voraussetzungen dazu hätte die Band ganz sicher gehabt.
TNA -
"All Nite Long"