Erste Gedanken beim Blick auf das
"Transmigration Of Consciousness"-Cover von
Nomad: Musiker, die ein mit unzählbaren, winzigen Details aus der globalen Kulturgeschichte bepacktes Sternen-Wikingerschiff aufs geniale Artwork packen lassen, haben nichts mit übertriebener Phantasie am Hut, sondern Geschmack.
Die Death Metal Band von
Behemoth Session-Gitarrist Patrick Seth Bilmorgh arbeitet seit Anfang der Neunziger Jahre unermüdlich daran, ihre eigene Nische im Metal-Universum auszuheben. Nach dem Erscheinen ihres Demos 1996 und fünf darauffolgenden Veröffentlichungen haben sich die Polen mit ihrem schleppenden und durchaus atmosphärischen Death Metal nun irgendwo zwischen
Therion,
Septic Flesh,
Killing Joke und
Morgoth in ihrer Endphase breitgemacht.
"Transmigration Of Consciousness " ist ein mit elektronischen Mitteln begleitetes, teils doomiges Düsterwerk, das trotz der durchweg eingängigen Songs auch seine verstörenden Momente hat. Im positiven Sinne natürlich. Eine Musik, die man in der Form tatsächlich noch nicht so oft gehört hat.
Jedes Lied transportiert eine Weltuntergangs-Stimmung,
Nomad klingen mal wie
Necros Christos und mal wie die sträflich unterbewerteten
Alchemist – aber nie so spacig wie letztere. Vielleicht ist das die größte Schwäche des Albums: Es mangelt ihm an Auffälligkeiten. Ein wenig mehr Drama wäre dann und wann schon gut, was dem Ganzen etwas die bleierne Schwere nimmt.
Ein weiterer kleiner Wermutstropfen: Der recht teilnahmslose Gesang nervt dann doch ein wenig. Denn während die Musik der neun Stücke eine düstere, mitunter unheilvolle Stimmung hervorruft, enthebt die farblose, invariable Stimme die Lieder dieser Unterweltsphäre zu keiner Sekunde. Deswegen nur 7 von 10 Punkten.