So einiger wird schon beim Lesen des Bandnamen die Stirn in Falten legen. Und die Wandlung von den Blues zu den
Rock Bunnies haben einige wahrscheinlich mit ungläubigem Kopfschütteln quittiert. Österreichs nach wie vor erfolgreichster Rockmusiker, Klaus Schubert, und sein Hammond-Orgel-Sidekick Andy Brunner, haben mit den „Bunnies“ immerhin vier Mädels um sich geschart, die alle nicht nur
gute Musikerinnen sind sondern auch ALLE singen können. Allein schon die Stimme von Leadsängerin Tici Westreicher ist es wert, mal in das Album reinzuhören. Unglaublich, dass diese Stimme bislang unentdeckt blieb.
Diese Lady schlägt locker alle Kandidatinnen aus irgendwelchen „Helden…“ oder „Superstar…“-Shows mit links…
Doch die Stimme ist nur EIN Grund, sich mit Songs wie
"Under My Skin",
"Puppet On A String",
"Kill The Lion",
"Heartbreakers" oder
"Speedmachine" zu beschäftigen. Ritchie … äh… Klaus „Blackmore“ Schuberts
herrlich angestaubte Deep Purple-Gedächtnis-Leads duellieren sich mit den nicht minder
genialen Hammond-Orgel-Ausritten von Mr. Brunner, was Liebhabern der Steinzeit unseres Genres einige Gänsehautmomente bescheren wird. Seit Ritchie seine Gitarre entelektrifiziert hat und es klar ist, dass sich
Rainbow nie mehr reformieren werden, machen diese Songs doppelt Sinn. Bluesige Ausritte gibt es ebenso wie leider Überflüssiges in Form der Elvis-Hommage
"Graceland Boogie" und
"Rockin’ Elvis". Mit der Single
"On A Better Way" beweist unser Klaus dann aber, dass er immer noch Welthits schreiben kann. Die gewagte Mischung aus englischem und deutschem Text gepaart mit einer fantastischen, radiotauglichen Melodie wäre – würde sie denn von
Silbermond oder
Christl „Nazionale“ Stürmer interpretiert - innerhalb nur einer Woche ein Nummer 1 Hit im ganzen deutschsprachigen Raum.
Ganz ehrlich: der Song wäre ideal für den Eurovisions-Songcontest gewesen. Egal. Freuen wir uns lieber, dass es auf
"Speedmachine" mit
"Let Me Down" noch eine weitere Ballade von Format gibt und dass es wirklich erstaunlich ist, wie gut alte und neuere
No Bros-Hits wie
"Carry On",
"Be My Friend" oder
"Heavy Metal Party" mit den Mädels klingen. Cool.
Freunde gepflegten Hardrocks dürfen hier bedenkenlos zugreifen. Sichert Euch vor allem noch die Eigenpressung, bevor das Teil über Pure Rock Records – eine Division von Pure Steel Records – demnächst weltweit erscheint. Etwas, über das sich nachzudenken lohnt: während hierzulande die „Bunnies“ oft belächelt werden, sind die durchaus kompetenten Labelbosse von Pure Steel sehr wohl der Meinung, dass hinter dem zugegeben diskussionswürdigen Namen, Musiker stehen, die nicht nur Vergangenheit sondern auch Zukunft haben. Wie war das nochmals mit dem Propheten und dem eigenen Land? Nicht umsonst, hat mich letztens der Drummer von
Accept gefragt, ob ich denn
No Bros kennen würde? Die habe er damals in den 80ern mit
Saxon gesehen und hätten ihn immer total begeistert...