Das Schlechte vorweg: Was vielversprechend als moderner Extrem-Metal mit Tonnen an Synthesizern und Elektronischen Spielereien startet, endet als kitschiger Gothic-Schmus in Form zweier komplett überflüssiger Bonustrack-Coverversionen im Düster-Rock Niemandsland.
Depeche Mode`s
"Sinner In Me" lässt sich gerade noch so ertragen, der Gipfel des schlechten Geschmacks jedoch:
Madonna`s Schmachtfetzen
"Frozen" – Krampfmetal in der fünften Overtime, grässlich! Was wiederum beweist, dass metallisierte Neueinspielungen mit Ausnahme von
Slayer`s
"Born To Be Wild" niemals so gut sein können, wie die Originale und dass
Thy Disease solche Kommerzanbiederungen bei Weitem nicht nötig haben.
Um diese Tiefpunkte der Platte herum haben die polnischen
Behemoth Look-a-likes nun zum fünften Mal eine komplexe, versponnene, mit Elektronikzitaten gespickte Cyber-Death-Metal Klangwelt komponiert, die stets zwischen Unrast, gesunder Resignation, schräger
Morbid Angel Rifflastigkeit und maschineller
Fear Factory Abstraktheit,
Dimmu Borgir Bombast und
Soilwork Melodien (in den wenigen clean gesungenen Abschnitten),
Techno,
Samael und
Devin Townsend hin und her taumelt.
"Anshur Za" zeigt, dass die Soundtüftler mehr können als schnelle, clever verwinkelte Industrial-Hymnen rauszuhauen, es gibt einige gelungene Reverenzen an die Gitarren und das Album stakst nicht unmotiviert auf allzu klebrigen Synthie-Flächen herum.
Skeptikern sei zudem gesagt, dass der druckvolle und sehr transparente Sound sowohl die diabolisch-fiesen Dreckklumpen als auch die wohl umstrittenen, digitalen Mittel experimentierfreudig und variantenreich kreuzt.
"Anshur Za" ist in der Tat nicht perfekt, aber bis auf die musikalischen Bonustrack-Foulspiele ein sehr kurzweiliges Album.