Anmeldung
Suche
SiteNews
Statistics
6688 Reviews
458 Classic Reviews 284 Unsigned Reviews |
8.5
Die Band Hotwire dürfte nur eingefleischtesten German Metal Maniacs ein Begriff sein, denn mehr als ein Beitrag auf einem Sampler ("Rock Aus’m Kalk") war für die Jungs in den 80ern nicht drin. Die 1988 gegründete und bereits 1991 wieder aufgelöste Band konnte zwar nie einen Plattendeal an Land ziehen, überzeugte aber seinerzeit durch energiegeladene Auftritte und konnte zumindest lokal auf eine fanatische Fangemeinde bauen. Schade, denn die Musik brauchte sich keinesfalls hinter damaligen Größen wie Gravestone, Vampyr oder Steeler verstecken.
Zwanzig Jahre später wollen es Frontmann Metal Lion alias Ralf Neumann & Co. nochmals wissen. Unter dem Namen Highway Killer haben die Jungs für "Lost Metal Tales" alte Hotwire-Klassiker neu eingetrümmert und auch noch das Demo aus dem Jahr 1989 mit draufgepackt. So weit, so banal. Im Gegensatz zu vielen anderen Rereleases und Reunions haben die Hessen aber klar die Nase vorn. Warum? Zum einen hört man den Songs zu jeder Sekunde die unbändige Spielfreude und Begeisterung an, mit der die Band die Aufnahmen angegangen ist. Zum anderen krachen die fetten Riffs in feinstem 80er Soundgewand aus den Boxen. Hier riecht es nach Leder, heißgelaufenen Marshall-Amps und jeder Menge Schweiß und nicht nach rauchenden Köpfen, die mit der Maus digitale Sounddateien am Computer verschieben. Bei Songs wie "Highway Killer", "Metalfighters" oder meinem persönlichen Favoriten "Girls In Leather" kann man sich natürlich ein Schmunzeln nicht verkneifen, aber Textzeilen wie „Girls in leather, tell me what’s better“ gehören einfach zum naiv-charmanten 80er-Gesamtpaket dazu. Nostalgiker kommen dabei sogar richtiggehend ins Schwärmen. Alle Refrains auf "Lost Metal Tales" kann man nach nur einmal hören problemlos mitsingen, die Riffs fahren sofort in die Beine und es bleibt einem fast nichts anderes übrig, als sich in die breitbeinige Metalgrundstellung zu begeben, die „gehörnte“ Pfote gen Himmel zu recken und auf gut österreichisch gesagt „de Ruabn zu beidln“. So muss ein German Metal-Album klingen. Egal ob 1989 oder 2010. Ein sehr leckeres „Metalschwammerl“, welches im Schatten des grandiosen Comebacks von Accept (zum Review) sein Köpfchen aus der oftmals faden Veröffentlichungswiese streckt. Pflückt es! Trackliste
|
||||||
© DarkScene Metal Magazin |