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7.0
"A New Era Of Corruption", das neue Album der Amis Whitechapel knüpft nahtlos an den kompromisslosen Vorgänger "This Is Exile" an. Das Sextett aus Tennessee kredenzt uns wiederum eine zeitgemäße DeathCore-Scheibe mit technisch-verspielten Parts und wahren Hack-Attacken. Dem genrekundigen Hörer schallt genau die massive Wall Of Sound aus den Boxen entgegen, die er erwartet …Triggerdrums, wilde Breaks, sägende Riffs und das unmenschliche Organ von Phil Bozeman etc. Der Bandname selbst bezieht sich übrigens auf den gleichnamigen Londoner Stadtteil, in dem der Prostituiertenmörder Jack The Ripper sein Unwesen trieb.
Im Gegensatz zu den sehr brutal-technischen Job For A Cowboy Review versuchen die sechs Jungs (ähnlich wie etwa Suicide Silence Review oder The Black Dahlia Murder Review) die Riff- und Breakdownorgien in ein stringentes Songwritinggewand zu packen, was mal besser ("Devolver", "Reprogrammed To Hate") meist aber schlechter gelingen mag. "Unnerving" wäre ein gutes Beispiel dafür, wie die Band ihr Profil in Sachen Songwriting und Wiedererkennungwert schärfen könnte. Wie erwartet ist "ANEOC" eine eindringliche und intensive Hörerfahrung, bleibt aber nicht im Ohr hängen. Um dem Sound ordentlich Nachdruck zu verleihen, arbeiten Whitechapel mit 3 Gitarristen. Dem Prinzip folgend sollte noch ein Bassist und noch 2 Drummer verpflichtet werden, um ja aufzufallen und aus der Masse herauszustechen – empfehlenswerter wäre allerdings, den Rat eines geübten Songwriters einzuholen. Geadelt wird "ANEOC" durch Gastauftritte von Chino Moreno (Deftones) und The Acacia Strain-Shouter Vincent Bennett. "A New Era Of Corruption" ist eine brüllende Kampfansage an Bands wie Job For A Cowboy oder Despised Icon. Der Kampf um den DeathCoreMetal – Thron ist nunmehr voll entbrannt, die meisten der Thronanwärter agieren auf gleicher Augenhöhe. "ANEOC" ist die – den 2009er Outputs der anderen Bands – ebenbürtige Waffe von Whitechapel. Das neue Whitechapel-Album ist einmal mehr ein (trauriges) Beispiel dafür, dass sich diese Musikrichtung trotz redlicher Bemühungen der Bands ihr eigenes Grab schaufelt…denn aufbauend auf reiner Brutalität, durchschlagskräftiger Härte und technischer Finesse allein wird keine längerfristige Karriere anlegbar sein. All diese Bands sind gewissermaßen Ausdruck eines Zeitgeistes (siehe auch die Coverdesigns, die Mode, die Farben etc.), ein Ventil für die Aggro-Jugend, um Dampf abzulassen und eine logische Fortsetzung des technischen US-Death Metals. Insofern ist die Existenz des DeathCoreMetal absolut legitim, wenn auch nicht von Dauer. Trackliste
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