Und noch so eine Band, die gerade die Frickel-Death-Massen einigermaßen begeistern könnte.
Jack Slater, angeführt von ihrem grunzenden Vordenker Stefan Horn, kommen irgendwo aus der Mitte Deutschlands, können keine fünf Sekunden geradeaus spielen und wollen neben ihren vertrackten, verschachtelten, präzise abgezirkelten Math-Rhythmen auch die vornehmlich in Deutscher Sprache verfassten Lyrics ihres mittlerweile vierten Albums
"Extinction Aftermath" zu einer faszinierenden Angelegenheit machen.
Knappe 40 Minuten lang, vollgestopft mit brutalem, technisch versierten und sporadisch eingängigem Proggressiv-Nerv-Core-Death-Songs, die vor allem viel Frust und Ärger über Liebe, Depressionen und das Ende der Welt ventilieren, irgendwo zwischen unterhaltsam und völlig verrückt. Das heftige und sperrige Material oszilliert zwischen reinem Techno-Death (
"Pheromon"), wüstem Irrsinn (
"Dysthymia" und das rückwärts gespielte & gesungene
"Resser Frednik", was soviel wie Kinderfresser bedeutet), unkomischen Schnapsideen (
"Happy Hour") und Todeswalzern wie
"Funkenflug" oder
"Omniscience".
Ein eher schwieriges Album also, auf dem es aber noch viel zu entdecken gibt. Man wird die Platte eh oft genug hören müssen. Ich persönlich kann dem rein gar nichts abgewinnen, der überambitionierte Musik-Streifzug versprüht null Wiedererkennungswert oder gar Eigenständigkeit, muss aber objektiv festhalten, dass nebem dem stimmungsvollen Cover der bissige Sound aus dem Polnischen Hertz Studio (
Vader,
Dead Infection,
Decapitated,
Nervecell,
Severe Torture…) ordentlich knallt, das spielerische Potenzial zweifelsfrei vorhanden ist und
"Extinction Aftermath" Fans von
Japanische Kampfhörspiele,
Nile,
Aborted oder verspielteren
Napalm Death gefallen könnte.