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8.0
Wolfmother sind ja so eine Sache – eine Band, an der sich die Geister scheiden, wie kaum an einer anderen aktuell erfolgreichen Combo. Für die einen sind Wolfmother eine heillos altmodische Led Zeppelin/Black Sabbath-Kopie, die von den Alternativmedien gnadenlos gehypt wird. Für die anderen stellen die Australier eine erfrischende Abwechslung im überproduzierten Rock/Metal-Genre dar, da Gitarrist/Sänger Andrew Stockdale und seine ständig wechselnde Backgroundcombo wie keine andere Band derzeit den Sound der 70er reproduzieren. Das beginnt bei den zweifellos schwerst von Black Sabbath und Led Zeppelin beeinflussten Riffmonster-Kompositionen, führt sich weiter über Stockdales nasalen Gesang, der mehr als nur ein Tribut an Robert Plant und Ozzy Osbourne ist, und endet schließlich bei der trockenen Produktion, die trotz aller Transparenz den Klang der ersten Dekade des Hardrock perfekt imitiert.
Wer nun meint, dass eine solche Mischung, so derivativ und frech gestohlen sie auch sein mag, ordentlich rockt, dem sei gesagt: Genau das - ordentlich kick-ass zu rocken - tut "Cosmic Egg" von Wolfmother mit absoluter Perfektion. Natürlich hat dieses Album, das sich im Übrigen vom 2005er-Debut nur marginal unterscheidet, auch einige weniger gelungene Momente, aber wenn Stockdale und seine Mannschaft Gas geben, dann lässt sich dazu wirklich ordentlich abrocken. Der Opener "California Queen" fetzt geradeaus los und ist der ideale Soundtrack für ausgedehnte Autofahrten über staubige Highways, genau so, wie die erste Singleauskoppelung, das folgende "New Moon Rising". "White Feather" klingt dann tatsächlich, als hätten Page und Plant sich wieder mal auf eine Jam-Session getroffen, bevor mit "Sundial", dem Titeltrack "Cosmic Egg" und besonders "10,000 Feet" tonnenschwere Black Sabbath-Riffs den Ton angeben und man sich wünscht, Ozzy Osbourne würde sich mal mit Lockenkopf Stockdale auf eine Flasche Whisky treffen und sich vom Jungspund aus Down Under eine musikalische Frischzellenkur verpassen lassen. Doch Andrew Stockdale zeigt uns auch seine ruhigere Seite, wenn er etwa in "Eyes Open" dunkle Akustikgitarren erklingen lässt oder bei "In the Morning" die Beatles zitiert und uns auf seiner musikalischen Zeitreise noch tiefer in die Vergangenheit der Rockmusik mitnimmt. Vollkommen drogenschwanger und psychedelisch-zeppelinesk wird es dann bei "Cosmonaut", bevor das beinahe schon epische "Violence of the Sun" dieses Album abschließt. Unverständlicherweise gibt es Comsic Egg übrigens in zwei Versionen: einer unnötigerweise abgespeckten 12-Song-Variante und quasi als „Director’s Cut“ im kunstvoll gestalteten Digipack mit vier Extratracks, die keinesfalls Ausschussware , sondern vollwertige Wolfmother-Heuler sind und dem restlichen Material in nichts nachstehen. Normalerweise wären bei solcher Perfektion nur Höchstwertungen angebracht und der Professor würde 10 kosmische Eier ins Nest legen. Angesichts der Dreistigkeit, mit der Stockdale sich von seinen Vorbildern „inspirieren“ lässt, muss man jedoch fairerweise zwei faule Eier aussortieren und Wolfmother mit einem nur zu 8/10 gefüllten Eierkarton nach Hause schicken. (…und insgeheim hoffen, dass Wolfmother sich trotzdem in Zukunft musikalischen Neuerungen weiter so standhaft verweigern und allen, die aufgrund zu später Geburt die Originale nicht erleben durften, eine zeitgemäße Lektion in Sachen 70er-Riff-Monsteritis erteilen.) New Moon Rising Trackliste
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