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Cover  
Obscure - On Formaldehyde (CD)
Label: Dark Essence Records
VÖ: 17.11.2008
Homepage
Art: Review
Werner
Werner
(1250 Reviews)
7.0
Herrschaftzeiten, wem ähnelt dieses Timbre nochmal? Wer kennt ihn nicht, diesen quälenden, inneren Dialog, an wem das eben Gehörte so massiv erinnert?! Aber irgendwann, man hätte es fast aufgegeben, macht’s plötzlich Bingo. So geschehen bei Obscure. Die Stimme von Roy Kronheim, der früher bei Enslaved die Saiten malträtierte und hier andere "Seiten" seiner Künste (Vox & Git) präsentiert, klingt im Amte Obscure's nämlich fast 1:1 nach Mike Scalzi, dem Frontjauler von den Heavy/Doom und weiß Gott was noch Metallern Hammers Of Misfortune, die via "The Locust Years" (Review) ein kleines Meisterwerk vor zweieinhalb Jahren – weit weg vom Mainstream versteht sich – erschufen. Irgendwie kommen einem die Landsmänner von Sahg dann noch in den Sinn, denn auch dort sind zwei hauptamtliche Black Metaller (Gorgoroth) beschäftigt, die wie Kronheim als Alternative die Liebe zum Doom ausleben.

Auch die Musik der Nordländer zeigt Parallelen ob der eigenwiligen Amis, wenngleich der Vierer weit mehr doomiger zur Sache geht und hier vor allem beim Opener "Conversation" und "Abra Macabra" zutiefst die alten Black Sabbath würdigt. Überhaupt ist dieser Debütscheibe rauszuhören, dass alte Traditionen über allem thronen, denn modern klingt hier gar nichts, was aber in keinster Weise negativ ins Gewicht fällt. Das zumeist schleppende Material versprüht nämlich Charme und versinkt teils in einigen morbid-traurigen Passagen ohne Aussicht auf Hoffnung, somit der richtige Stoff für Schicksalsfetischisten in der Liga old Candlemass/Saint Vitus und Co. Die schnelleren Lieder wie das punkige "Veins Of Steel" und "Massacre" bieten auf "On Formaldehyde" dann den nötigen Kontrast, wobei letzterer ein gelungenes Thin Lizzy Cover zur Hörwerkschau stellt und nebenbei ins Bewußtsein dringen lässt, welch Einfluss die Briten um Kultsänger Phil Lynott (R.I.P.) vor dreißig Jahren in der damals so florierenden Rockszene auslösten. Iron Maiden hatten übrigens auf ihrer "Can I Play With Madness" Maxi 1988 selbiges getan, die neben Pentagram, Judas Priest oder Blue Oyster Cult im Infosheet von "On Formaldehyde" als die großen Inspiratoren genannt werden. Doom & Stonerfans sollten mal reinhören, bei den obskuren, Formaldehydhältigen Klängen der Maximal-Retro-Rocker aus Bergen.
Trackliste
  1. Conversation
  2. Metamorphosis
  3. Veins Of Steel
  4. Abra Macabra
  5. On Formaldehyde
  1. Giants
  2. Fragments
  3. Subserialist
  4. Massacra
  5. Abraxas
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