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7.0
Seit beinahe 30 Jahren rocken und rollen Girlschool nun schon in wechselnder Besetzung, wobei zeitweise von der Urbesetzung nur Gitarristin und Sängerin Kim McAuliffe dabei war. Bis auf die letztes Jahr verstorbene Kelly Johnson beinhaltet das aktuelle Line-up der inzwischen von dirty, slutty girls zu nicht mehr ganz taufrischen Hard-Rock-Damen erwachsenen Girlschool alle Urmitglieder. Passend dazu hat sich auch der Sound nicht großartig verändert: noch immer spielen die Damen dreckigen Rock’n Roll, geradlinig und mit gefälligen Refrains, fernab jeglicher Innovationsfabriken, die aber im Heavy Metal sowieso nicht alltäglich sind, schließlich hat man es hier mit einer doch eher musikalisch-konservativen Fangemeinde zu tun und will sich nicht mit Gewalt die Butter vom Brot nehmen. (Die massiven Verkaufserfolge der aktuellen Alben von Metallica oder AC/DC, die keinen Millimeter von jahrzehntealten erfolgserprobten Formeln abweichen, seien Beweis genug, dass Innovation in der Rockmusik nicht zu den gefragtesten Tugenden zählt.) In diesem Sinne sind Girlschool jedenfalls auf dem richtigen Weg, wenn sie genau das zu spielen versuchen, was sie schon seit 1978 mit mehr oder weniger großem kommerziellem Erfolg tun. Leider klingt in diesem Fall das dargebotene Liedgut doch etwas angestaubt, zeitweise macht sich sogar gewisse Langeweile breit, trotz der meist gelungen mehrstimmigen Refrains und Kim McAuliffe’s immer noch toller Stimme. Auch das massive Aufgebot an Gastmusikern kann dieses Album nicht aus der Durchschnittlichkeit retten, und das, obwohl hier Größen wie Twisted Sister-Gitarrero Eddie Ojeda und Bass-Altmeister Neil Murray dem Damenquartett unter die Arme gegriffen haben. Außerdem wird einmal mehr die besondere Beziehung, die Kim McAuliffe und ihre Truppe schon immer zu Motörhead hatten, mehr als offensichtlich, da die Motörhead-Klampfer Phil Campbell und Fast Eddie die Damen tatkräftig mit Gastbeiträgen unterstützten. Und natürlich ließ es sich der alte Kumpel Lemmy nicht nehmen, seine vier Damen im Studio wieder mal sangestechnich zu supporten.
Glücklicherweise gibt es auch auf Legacy einige Perlen zu entdecken. So rumpelt der programmatisch betitelte Opener "Everything’s the Same" ordentlich dreckig aus den Boxen. Weitere Highlights sind das Motörhead-Cover "Metropolis" und "Don’t Talk to Me", ein Duett mit Lemmy. Das für Girlschool ungewöhnlich schleppende "I Spy" bringt willkommene Abwechslung in dieses Album und ist sogar gleich zwei mal vertreten, einmal als reines Girlschool-Produkt und ein zweites Mal mit Meister Ronnie James Dio im Duett. Gegen Ende geben die Damen sogar wieder Gas und das punkige "London" und die Uptempo-Nummer "Emergency" sorgen dafür, dass man als Hörer letztlich den vier Damen die ein oder andere unterdurchschnittliche Nummer nicht wirklich übel nehmen kann. Als gestrenger Pädagoge, der immer die höchsten Maßstäbe anzusetzen hat, vergibt der Professor in dieser Mädchenschule jeweils eine Befriedigend in den Fächern praktisches Musizieren und Make-up. Eine Sehr gut gibt es zusätzlich noch in Betragen dafür, dass sich die Mädels als Fleißaufgabe bei der Bubenklasse von Motörhead regelmäßig praktische Tipps geholt haben. Danke, setzen. "Everything's The Same" Trackliste
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