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8.0
Wes Borland? Ach ja, das war doch der kreative Kopf von den US Megasellern Limp Bizkit. Genau der jenige, der als völlig durchgeknallter Leadgitarrist Furore machte. Darüber hinaus implizierte er sein Tun noch in Bands wie From First To Last und He Is Legend, gründete seine eigenen Kapellen Eat The Day und Big Dumb Face, schüttelt seit langem verstörende Bilder aus dem Ärmel, die auch dieses Album zieren und hat nun eine Art Supergroup gegründet. Sie hört auf den Namen Black Light Burns und ist gespickt von namenhaften Musikern als da wären John Freese (A Perfect Circle) und Danny Lohner (NIN). Perfekt abgerundet wurde das Projekt zudem durch Sounddesigner Josh Eustis (Telefon Tel Aviv).
Entstanden ist hierbei ist ein saftiger Soundbrocken, welcher fernab von Borlands Limp Bizkit’scher Vergangenheit liegt. Der Saitenquäler präsentiert nun seine dunkle und verletztliche Seite indem er Songs schrieb, die so gar nichts mit New Metal geschweige Rap zu tun haben, nein, weit mehr haben Black Light Burns eine breitgefächerte Mischung aus verschiedensten Rock Subgenres in petto. Mal hört man klare Stoner Einschläge der Marke Queens Of The Stone Age ("Mesopotamia"), dann wieder geht es völlig in Richtung Industrial Rock meets Electro ("Animal", "Lie"). Alles ist möglich, nix ist fix, man weiss nie so recht, was im nächsten Moment auf einen zu kommt. "Cruel Melody" bietet dem geneigten Hörer allerhand und entführt in obskure Welten eines sichtlich gereiften Künstlers namens Wes Borlands. So lassen sich im Weiteren Geschehen auch völlig ruhige und tiefgängige Songs finden, die ein ohnehin breites Repertoire zusätzlich bereichern. Zu erwähnen sind da vor allem die beiden letzten Songs "New Hunger" und "I Am Where It Takes Me", fallen die beiden gar noch mehr in die unkonventionelle Schublade, Songwriting against Schema F. Mein persönlicher Favorit ist schliesslich "One Of Yours", ein Track, wie er auch aus der Feder von Richard Patrick stammen könnte. Und so ganz überraschend ist das nicht, da Borland und Freese ja auch direkt am neuesten Filter-Album (zur Review) beteiligt waren. Da hat man sich gegenseitig inspiriert, und so hat dieser Song vermutlich den coolsten und mitreißendsten Refrain auf diesem Album und dazu ein absolut Filter -typisches Finale. Resümee: Wes Borland lässt tief in sein Inneres einblicken, eine Art Seelenstriptease. Mit Black Light Burns hat er definitiv eine Union auf die Beine gestellt, die alleine schon von den Mitgliedern her einiges erwarten lässt. Und genau diese Erwartungen werden mit der Musik nahezu gänzlich erfüllt und geben dem geneigten Hörer die Möglichkeit, in ganz bizarre Gefilde einzutauchen. "Cruel Melody" ist ein abwechslungsreiches Modern Rock-Album geworden, das eine Vielzahl von Gesichtern besitzt und sich dabei chamäleonartig wandelt. Logische Konsequenz: wer auf Nine Inch Nails, A Perfect Circle oder Tool steht, sollte hier mal seinen Rüssel reinhalten. Trackliste
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