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7.5
Lange Jahre war es still um Charlie Dominici, die Zeit nach seinem Ausstieg bei Dream Theater verbrachte der Ausnahmesänger damit Autos zu verkaufen. 2005 gab er schließlich sein erstes echtes musikalisches Lebenszeichen seit dem Dream Theater Überhammer-Debut "When Dream and Day Unite" (immerhin aus dem Jahre 1989) von sich. Zur bitteren Enttäuschung der Metalfraktion unter seinen Fans (wohl 99% derer) war "O3 A Trilogy, Part I" jedoch ein reines Akustikalbum, außer unverzerrter Holzgitarre und Dominicis (zugegebenermaßen überragendem) Gesang war da sonst gar nichts. Das zweite Album der Trilogie stellte dann glücklicherweise eine 180-Grad-Kehrtwendung dar und markierte eine durchaus gelungene Rückkehr zum Metal progressiver Spielart.
Der Abschluss der Trilogie zeigt sich nun deutlich gereift, man hört der Band, die Dominici um sich geschart hat, an, dass sie nun schon einige Zeit zusammen musizieren. Alle acht Song auf "O3 A Trilogy – Part 3" kommen wie aus einem Guss und werden mit echter Spielfreude und Dynamik vorgetragen. Das Songwriting orientiert sich eindeutig an Dominicis ehemaligen Brötchengebern, man meint bei jedem Song, ein neues Dream Theater-Werk im Player zu haben. Da gibt es alles, was das Herz des Prog-Fans höher schlagen lässt: vertrackte Rhythmik und schonungslos angeberische Instrumentalmarathons wechseln mit eingängigen Melodien und großartigen Gesangslinien um als Gesamtergebnis höchst komplexe Songstrukturen zu bieten, von denen die meisten Newcomerbands wohl nur träumen werden. Dominics Musiker, allesamt um mehrere Jahrzehnte jünger als der kurz vorm Pensionsalter stehende großväterliche Sangeskünstler, beweisen, dass sie ihre Lektionen auf diversen Musikhochschulen bestens gelernt haben und überraschen mit flitzefingerigen Höchst- und durchaus filigranen Einzelleistungen. Zudem ist "O3 Part 3" auch leidlich hart ausgefallen, an Heaviness und Bombast mangelt es dem Album keineswegs, wenn beispielsweise im Opener "King of Terror" mächtig drauf los geprügelt wird - all das gepaart mit einer Prise 80er-Retro-Feeling und einer durchaus düsteren Grundtendenz. Auch der Schmalz-Kitsch-Faktor, der manchen Proggern wie zentimeterdicker Zuckerguss mit beinahe unerträglichem Nachgeschmack anhaftet, fehlt auf diesem Album beinahe gänzlich, die Schmelz-Ballade "So Help Me God" einmal ausgenommen. Ein neuer Klassiker also, der längst fällige Rundumschlag, auf den man beinahe zwei Jahrzehnte warten musste? Leider nicht, denn trotz all der instrumentalen, sangestechnischen und kompositorischen Stärken mangelt es "O3 A Trilogy – Part3" an einer überaus wichtigen Ingredienz: Originalität. Zu offensichtlich wird hier Dream Theater kopiert, zu wenige Ideen hört man hier, die nicht von Dream Theater in gleicher Qualität schon vor Jahren verwertet wurden. So bleibt auch nach mehrmaligem Anhören ein etwas schaler Nachgeschmack, wenn man sich mangels origineller Hooklines an keinen der acht Songs wirklich noch erinnern kann. Um jetzt aber dem Missverständis vorzubeugen, dass wir es hier mit einem schlechten Album zu tun hätten – denn das ist "O3 A Trilogy Part 3" keineswegs – jodelt der Professor 7,5 von zehn möglichen Oktaven auf der Gesangstonleiter rauf und runter. Trackliste
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18.03.2007: O3 - A Trilogy Pt.2 (Review)News
09.03.2008: Tracklist und neuer Song!17.02.2008: O3 - Die Details 26.01.2008: Trilogie vollendet! |
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