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Cover  
Dead Soul Tribe - A Lullaby For The Devil (CD)
Label: Inside Out
VÖ: 24.08.2007
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Art: Review
DarksceneTom
DarksceneTom
(3172 Reviews)
9.5
Devon Graves ist einer der wenigen wirklich großen, der wirklich grenzgenialen Künstler. Einer jener Ausnahmemusiker, dessen Arbeit immer wieder weit über die Interpretation reiner Musik hinausgeht, dessen Kunst weit über den Tellerrand der reinen Rockmusik reicht. Ein begnadetes Talent, das Gesamtkunstwerke schafft. Eines der gelungeneren Individuen namens Mensch, das sich immer wieder aufmacht mit all seiner Inspiration neue Ufer zu erreichen ohne seine Vergangenheit zu leugnen. Einer jener Musiker, die getrost stolz auf ihr Schaffen zurückblicken können, da jedes einzelne ihrer Werke zu absolut zeitlosen Momenten moderner Kunst wurden.

DEAD SOUL TRIBE 2007, das ist neuerlich eine Reise ins Ungewisse, eine Reise in neue Welten, hin zu unentdeckten Klanglandschaften, in eine neue Kultur, deren einzige Gewissheit jene ist, dass sie den Zeugen fesselt, mitreißt und von Beginn an in ihren Bann zieht. Schon der extrem hart und orgiastisch brummende Orkan eines Openers überkommt den Traumreisenden mit einer fast wahnwitzig verstörten Urgewalt, entführt ihn in eine surrealistisch anmutende Wunderwelt fernab aller Normalität. Angst und Schrecken machen sich breit, wenn sich TOOL- mäßige Gitarrenmonolithen, Devin Townsend’sche Lawinengrooves und beklemmend psychotische Vokals aus den undurchsichtigen Klanglandschaften quälen und Einlass gebieten, in die „Psychosphere“ des Meisters.
Es ist ein schmerzhaft, völlig abgedreht und furchteinflößender Eintritt in die Welt von „A Lullabye For The Devil“, aber der Weg soll sich lohnen. Master Graves zelebriert während der gesamten Reise durch sein neues Wunderland einen ungeheuer intensiven, wahnwitzig psychedelischen Tribal Cocktail aus Prog Rock, brutalem Modern Metal, zerbrechlicher Schönheit und geradliniger Härte. Alle Attribute werden wie von Gotteshand zu sphärischen Soundgebilden zusammengefügt, die absolut genial, jederzeit schlüssig und schlicht nicht von dieser Welt scheinen! Göttergaben wie das monumentale „Goodbye City Life“ mit seiner sphärisch pompösen Aura decken die ganze Palette moderner Kunst ab. Hier trifft sperriges Arrangement auf herrliche Piano Parts, hier schlummert hinter der brutalsten Fassade die traumwandlerisch aufgefangen, und behutsam in Richtung Schönheit entführte Unschuld. Wunderbar balladesk mehrstimmige Parts explodieren in hysterische Inszenierung und geben sich in einer holden Mischung aus Akustik und elektronischer Brutalität die Hand um immer wieder in heiligen Flötenparts zu gipfeln. Nur einer, von zehn ausweglos grandiosen Songs. Zu jeder Sekunde höchst zeitgemäß, hart und doch so schön!
Wir sind mittendrin in der neuen, so gründlich zu erkundenden Wunderwelt von DEAD SOUL TRIBE. Mitten in einem Album, das alles kann, was man sich erträumt. Einem Wahn, der es lohnt sich mit ihm zu beschäftigen. Einem absoluten Meisterwerk! Weitere Lobeshymnen auf eines der innovativsten, interessantesten und großartigsten Alben der letzten Zeit zu erzählen, würde jeden Rahmen sprengen. Zu detailreich ist sie, die bis ins letzte durchdachte Klanglandschaft von Devon Graves. Es ist völlig egal ob beklemmend psychotische Härtemomente wie „Here Come The Pigs“, das in wuchtigen tribal-Grooves und doch so gefühlvoller Vocalline mündende „Lost In You“, oder das exotisch geheimnisvoll und betörende „A Stairway To Nowhere“; Jede einzelne Sekunde dieses Werkes strotzt vor Kraft, strotzt vor Energie und strotzt vor allem von der, wie selbstverständlich scheinenden, Genialität und Kreativität des Masterminds. Tobt bei genannten Hochprozentern noch die gnadenlose Soundwand, lichten sich bei Nummern wie dem dramatischen Miniepos “Any Sign At All“, bereits die düsteren Wolken, präsentiert sich beim höchst intellektuellen, von genialem Flötenspiel und bretthartem Riffing inszenierten und zu jedem Moment packend und hinreisenden Instrumental „The Gossamer Stand“ das eigentliche Highlight der Reise, um bei „Fear“ der gewohnt traumhaften Balladenkunst des Gebieters freien Lauf zu lassen und nunmehr, gegen Ende des Trips, die ersten wärmenden Sonnenstrahlen zu wecken um die herrliche Landschaft in goldenes Licht zu hüllen und ihr ganze Schönheit preiszugeben.

DEAD SOUL TRIBE 2007 ist ein intensives Hörerlebnis voll von betörenden Gesangslinien, voll von sich stets grandios aufbauenden Klangerektionen. Ein Stück hochmoderner und sehr heftiger Musik, voll von hypnotisch wuchtigen Grooves, fetten Gitarrenwänden und schwebend sphärischen Gesangsarrangements. „A Lullabye For The Devil“ ist ein pompös produziertes und definitiv nur über High-End Anlagen richtig zu entfaltendes, spannend, dramatisch und düsteres Meisterwerk. Ein höchst individueller Soundcocktail. Völlig unumgänglich. Völlig unvergleichlich. Schaurig schön. Genial, beklemmend, packend und erlösend zugleich.

„A Lullabye For The Devil“ ist das für mich bewundernswerteste DST-Werk seit „Murder Of Crows“ und ein weiterer herrlicher Beweiß dafür, dass das „Strange Mind Of Buddy Lackey“ der Konkurrenz noch immer meilenweit voraus ist!

Ganz große Kunst!
Trackliste
  1. Psychosphere
  2. Goddbye City Life
  3. Here Come The Pigs
  4. Lost In You
  5. A Stairway To Nowhere
  1. The Gossamer Stand
  2. Any Signs At All
  3. Fear
  4. Further Down
  5. A Lullabye For The Devil
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