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The Provenance - Red Flags (CD)
Label: Peaceville Records
VÖ:
27.10.2006
MySpace
Art: Review
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Phänomenal, was diese Schwedische Band auf ihrem fünften Album offenbart. Und der Terminus Fortschritt verdient hier wirklich alle Ehre, zumal der letzte Output "How Would You Be To Be Like Spat At" erst mal ein Jährchen auf dem Buckel hat. Obwohl strukturell ein Quäntchen straighter, sprich sämtliche Arrangements straffer und nicht mehr so unbequemer natur, bewegen sich The Provenace anno 2006 kompositorisch auf neu betretenem Terrain, das sich vom so genannten Schema F ausgiebig und wohltuend fern hält. Nach wie vor sind Reminiszenzen zu Katatonia oder zu den härteren The Gathering gegenwärtig, stellen jene allenfalls nur mehr reine Orientierungshilfen her.
Denn diese ungekünstelte, um nicht zu sagen gelebte Melancholie wie sie das Göteborger Quintett in jedem Song verarbeitet, ist heutzutage ein nahe zu unerschwingliches Qualitätsmerkmal. Kreative Grenzen hochkantig ignorierend, besitzen The Provenance eine beinahe schon Chamäleonartige Verwandlungsgabe, mit der man zuhauf Spannungszustände erzeugt, die ihresgleichen suchen: in Harmonien sich auflösende Dissonanzen, schaurig kalte und diese Tristesse perfekt fokusierende Mellotron Sounds, abrupte Breaks, klaustrophobisch wirkende Klangkaskaden - alles Attribute, denen sich der aufmerksame Hörer spätestens nach der vierten Beschallung nur noch zäh entziehen kann. Halt nichts für Otto Normal Verbraucher. Hinzu kommt mit Emma Hellström und Tobias Martinsson ein Gesangsduo, das die getrieben- verzweifelte Atmosphäre einer solchen Endzeitinszenierung vollends auszuschmücken versteht. Oder der latent bedrohliche Klang der Gitarren sowie die Art dieser gen Gruft reißenden Riffs, welche gebündelt in die schwer fassbare "Post-was-auch-immer-Ecke" zielen, sind weitere Fakten, die die 47 Minuten von "Red Flags" im völlig individuellen Licht erstrahlen lassen, sich von einem längst unüberschaubaren Musikmarkt abstreifen und letzten Endes klar macht: wer Originalität verpackt in tiefgreifende Mucke schätzt, kommt an "Red Flags" nie und nimmer vorbei. Da wäre es verdammt noch mal lobenswert, wenn diese Scheibe nicht pragmatisch dem Gothik Rock Genre zugeordnet würde. Denn mit vielen Kanditaten, die dort schon ihre Schleimspuren hinterließen, haben diese Herrschaften definitiv herzlich wenig am Hut!
Trackliste
- At The Barricades
- Crash Course
- Thanks To You
- Second And Last But Not Always
- Revelling Masses
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- Leave-Takings
- The Cost
- Deadened
- One Warning
- Settle Soon
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