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Porcupine Tree
28.11.2009, Tonhalle, München 
 
Porcupine Tree in der Münchner Tonhalle – da waren gleich drei Redaktionsmitglieder (zwei langjährige Fans, ein inzwischen bekennender Anhänger) nötig, um über dieses grandiose Ereignis gebührend zu berichten.
Professor Röar
Professor Röar
(9 Live-Berichte)
Als Opener hatten Porcupine Tree einen - zumindest theoretisch – hochkarätigen Act mitgebracht: Um Punkt 20 Uhr betrat das US-Trio Stick Men, bestehend aus Pat Levin und Michael Bernier an den Chapham Sticks und Drummer Pat Mastelotto, die Bühne. Levin und Bernier sind beide derzeit bei den Ur-Prog-Göttern King Crimson beschäftigt, doch in Levins Portfolio befinden sich zusätzlich noch Größen wie John Lennon, Pink Floyd, Yes, Alice Cooper und Peter Gabriel. Michael Bernier ist einer der weltweit versiertesten Spieler des Chapham Stick, einer Art E-Gitarre mit bis zu 12 Saiten, die aber nicht gezupft , sondern in Tapping-Technik gespielt werden.
Was die drei Herren da präsentierten, war technisch zweifellos eine Meisterleistung, rein musikalisch aber doch auf Dauer etwas schwer zu ertragen. Die frickelige Mischung aus Free Jazz, Metal, Klassik, Rock und was weiß ich noch alles ist äußerst schwer einzuordnen – einmal klingt es wie Primus auf Trip, dann wird wieder King Crimson gecovert oder Stravinsky interpretiert – der Stoff ist virtuos, kann aber auch an den Nerven zehren, wie die beiden anderen mitgereisten Redaktionsmitglieder gerne bestätigen werden. Glücklicherweise dauerte dieser musikalische Gehirnsturm nur 40 Minuten und die drei Herren verließen unter frenetischem Applaus des Publikums die Bühne.



Nach einer kurzen Umbaupause betraten dann Porcupine Tree die Bühne. Verstärkt wurde der britische Studiovierer Steven Wilson (g/v), Richard Barbieri (keys), Colin Edwin (bass) und Gavin Harrison (drums) live noch durch Gitarrist John Wesley, der Wilson nicht nur an der Klampfe unterstützte, sondern auch für Backing Vocals sorgte.

Wenig überraschend stiegen Porcupine Tree mit "Occam’s Razor", dem Opener des neuen Albums "The Incident" (zum Review) ein, begleitet von großartigen Videoeinspielungen. Was sofort auffiel, war der glasklare Sound, bei dem man jede Nuance der hochkomplexen Songs erkennen konnte, und das trotz angenehm hoher Lautstärke. Die ruhigen Parts waren absolut transparent und die Metal-Eruptionen druckvoll genug um ein wahrhaftes Wall-of-Sound-Feeling aufkommen zu lassen.

Nach dem Song begrüßte Wilson das Münchner Publikum und kündigte, beinahe etwas schüchtern, an, dass die Band nun gedenke "The Incident" „in ist entirety“ zu spielen. Genau das tat die Band dann auch zum großen Entzücken der schätzungsweise 2000 anwesenden Gäste. Und was für eine Performance da geboten wurde: Jeder Song des großartigen "The Incident" bekam seine eigene Video-Show und die Band spielte exakt wie ein Uhrwerk die komplexen Kompositionen. Wilson, ohne Zweifel der Mittelpunkt der Performance, hatte durch John Wesleys Unterstützung sehr viel mehr Freiheit auf der Bühne, war ständig in Bewegung, bangte sogar ansatzweise und bot eine makellose Sangesleistung. Der erste – und beileibe nicht letzte - Höhepunkt dieses Abends war das wundervolle "Time Flies", das live natürlich in seiner vollen Länge geboten und nicht wie die Videoversion um den Instrumentalteil gekürzt wurde.

Mit dem abschließenden "I Drive the Hearse" beendeten Porcupine Tree nach ca. 50 Minuten den ersten Teil des Gigs und es folgte eine eakt 10-minütige Pause, ein Countdown hinter der Bühne stimmte das Publikum auf noch mehr überragendes Songmaterial ein.



Den Auftakt der zweiten Hälfte bildete – Nomen est omen - dann "The Start of Something Beautiful", der Überhammer vom 2005er "Deadwing"- Album, gefolgt von "Russia on Ice" von "Lightbulb Sun" und "Anesthetize" vom großartigen "Fear of a Blank Planet" (zum Review), beide Songs jedoch jeweils nur zur Hälfte. Danach kündigte Wilson eine Reise in die Vergangenheit an, unterhielt sich mit dem Publikum über den ersten Porcupine Tree-Gig in München, bei dem „about 20 people“ anwesend waren und spielte dann das ruhige "Stars Die", einen Song aus den Anfangstagen der Band. Vom Album "In Absentia" gab es dann ein Medley aus "Strip the Soul" und ".3" und als besonderes Zuckerl "Normal" von der EP "Nil Recurring". Seinen grandiosen Abschluss fand der offizielle Teil des Konzertes dann mit "Way Out of Here" von "Fear of a Blank Planet". So schnell gönnte das Münchner Publikum aber Wilson und Co. den Way out of the Tonhalle nicht und holte die Band für zwei Zugaben, "Sound of Muzak" und "Trains", beide wieder von "In Absentia", zurück auf die Bühne.
Somit ging nach weit über 2 Stunden reiner Spielzeit eines der überwältigendsten Konzerte meiner doch schon recht langen Karriere als Musikfan zu Ende – es hätten ruhig nochmal 2 Stunden sein können! Denn hier hatte tatsächlich jedes Detail gepasst – eine perfekte, spielfreudige Band, absolut erhabenes Songmaterial, eine stimmungsvolle Videoshow und einer der besten Live-Sounds, den ich jemals gehört habe. Da fragt man sich wirklich, warum Porcupine Tree die Halle dermaßen sauber beschallen können, während sonst 99% der Metal-Konzerte in einem undefinierbaren Sound-Brei aus Lautstärke und dröhnendem Bass untergehen? Mir wird dies ewig ein Rätsel bleiben…



(All photos by Lasse Hoile, taken from http://theincidentontour.blogspot.com/)
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