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Sentenced, Lacuna Coil, Blackshine 17.11.2002, Planet Music, Wien 
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Selten finden Konzerte an Sonntagen statt, und noch seltener richtig gute Konzerte - doch am 17.11. versucht eine interessante Kombination von Bands, diese Regel in Wien durch eine Ausnahme zu bestätigen..
DarkScene
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Selten finden Konzerte an Sonntagen statt, und noch seltener richtig gute Konzerte - doch am 17.11. versucht eine interessante Kombination von Bands, diese Regel in Wien durch eine Ausnahme zu bestätigen: Blackshine aus Schweden, Lacuna Coil aus Italien und Sentenced aus Finnland. Um dieser Demonstration ansichtig und vor allem anhörig zu werden, reise ich in hoffnungsvoller Voraussicht aus Graz an.
Im Planet Music treffe ich zunächst auf künftige Freunde, und als schließlich Blackshine loslegt, steht zeitgleich das Interview mit Ville von Sentenced auf dem Programm. Seine Schilderung der angeschlagenen Stimmbänder lässt die Hoffnung auf eine besonders ausgiebige Metal-Nacht ein wenig schrumpfen, doch abgesehen davon scheint die Band motiviert zu sein, dem heimischen Publikum später eine geballte Ladung Suizidgedanken um die Ohren zu jagen. Als ich mich wieder hinaus zu den anderen geselle, steht Blackshine noch auf den Brettern, doch die Halle ist nur etwa zur Hälfte gefüllt - zu Unrecht, denn die Schweden absolvieren einen gelungenen Auftritt.
In der Pause schlängeln wir uns so weit wie möglich zwischen den umstehenden Fans nach vorne durch, und ich nütze die Wartezeit neben guter Unterhaltung auch zur Betrachtung des Publikums. Dasselbe erscheint mir im Schnitt überraschend jung zu sein, und der Frauenanteil ist im Vergleich zu manch anderen Events sehr hoch (ein Eindruck, den später auch Lacuna Coil selbst bestätigt).
Die Halle verdunkelt sich wieder, ich leere rasch mein Bier, und die Italiener betreten die Bühne. Lacuna Coil beglücken uns vor allem mit Stücken ihres aktuellen Silberlings “Comalies“. Abgesehen von Cristinas anfangs etwas zu leise abgemischter Stimme kann sich die Tonqualität durchaus hören lassen und lässt Rückschlüsse auf das hohe spieltechnische Können des Sextetts zu. Dennoch reagiert das indessen sehr zahlreich vertretene Publikum etwas verhalten. Daran können zunächst auch die eher knappen Zwischenansagen von Cristina und Andrea nichts ändern. Die Wende kommt etwa bei den Songs “Falling Again“ und “When A Dead Man Walks“, und spätestens ab “Daylight Dancer“ ist das Publikum dann nicht mehr zu bremsen und feiert die hocherfreute Band endlich gebührlich ab.
In der nächsten Pause beginnt das Interview mit dem äußerst sympathischen Sängerduo und überschneidet sich leider mit den ersten Sentenced-Songs. Als ich mich wieder unters Volk mische, hat die Stimmung mitnichten nachgelassen. Die gestandenen Mannsbilder aus Finnland breiten eine zugleich melancholische wie energiegeladene Stimmung in der Halle aus, und Frontmann Ville röchelt zwischen den Songs ein paar schwarzhumorige Ansagen ins Mikrofon. Trotz der bereits verpassten Songs sind die nun dargebotenen Stücke wie “Noose“, “No One There“, “The Suicider“ (inklusive von Ville demonstrativ durch die Luft geschwenkter Bierflasche) oder “Excuse Me When I Kill Myself“ ein weiterer guter Grund zur akustischen und live-haftigen Freude. Schließlich rastet das Publikum zur Iron-Maiden-Coverversion von “The Trooper“ noch einmal so richtig aus. Das Ende kommt dennoch jäh und unverhofft: die Finnen verlassen das Parkett bereits nach nicht einmal 50 Minuten Gesamtspielzeit (inkl. Zugaben) endgültig. Ob dafür des Sängers Stimmbänder verantwortlich zeichnen oder ob der Grund ein anderer ist, bleibt ein offenes Rätsel.
Nichtsdestotrotz muß allen beteiligten Bands neidlos anerkannt werden, auf kongeniale Weise die eingangs genannte Ausnahme eindrucksvoll bestätigt zu haben. Im gewohnten Bewertungsschema ausgedrückt würde die Punkteverteilung in der Reihenfolge der Auftritte wohl 7-9-8 ausfallen, wobei der zu kurze Auftritt der finnischen Headliner bereits mit einem abgezogenen Punkt zu Buche schlägt.
In der Disziplin “Auffinden eines geöffneten Irish Pubs in Wien am Sonntag spätnachts“ erreichen meine Freunde und ich hingegen nach langem Bemühen schlussendlich bescheidene 0 Punkte. - Aber das ist eine andere Geschichte!
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