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Sacrosanct - Interview mit Randy Meinhard & Jonas Schütz
DarkScene: Hi Randy! Freut mich sehr, dass wir uns über die früheren und aktuellen Geschehnisse Deiner Band Sacrosanct unterhalten können. Euer Comeback-Album "Necropolis" habe ich Ende 2018 ehrlich gesagt verpennt. Knapp sieben Jahre später wirft es mich umso mehr aus den Socken, was euch mit "Kidron" gelungen ist. Seit Anfang März ist die Scheibe erwerblich – mit ein bisschen Abstand: Seid ihr in diesen Tagen immer noch selbst zufrieden (bzw. euphorisch) mit dem Endergebnis wie manche Fans (wie ich)? Randy Meinhard: Hey Werner, vielen lieben Dank für das Interview vorab und es freut uns natürlich sehr, dass "Kidron" überall so positiv ankommt. Als wir mit den re-recordings der vocals Ende 2021 begannen und die ersten Aufnahmen von Max hören konnten, wussten wir schon irgendwie…es wird etwas ganz besonderes. Es gab einfach eine besondere Magie in den Aufnahmen und es waren wohl die richtigen Musiker zur richtigen Zeit am Werk. Dennoch ist das auch kein Garant für irgendwas. Es scheint aber so zu sein, dass wir diesmal etwas besonders richtig gemacht haben und wir sind froh, dass das so ist und genießen gerade die Aufmerksamkeit und die positiven Rückmeldungen. DarkScene: Für mein Verständnis ist euch die Balance aus Komplexität, Variantenreichtum und Eingängigkeit hervorragend gelungen. Insbesondere die Refrains; die bei "Avenging Angel" oder "Coming Of The Scorpion" sind echt als Sahnehäubchen zu bezeichnen. Ergaben sich die Dinge im Laufe des Songwriting-Prozesses oder waren im schon Vorfeld diese Killerhooks und Ohrwurm-Refrains fest im Kopf? Randy Meinhard: Vielen Dank. Die Idee war es diesmal auch, musikalisch schneller auf den Punkt zu kommen, aber ohne eine gewisse Komplexität oder sagen wir besser Mehrdimensionalität zu vernachlässigen. Was die Hooks angeht. Ich mache mir zu jedem Song während der Aufnahmen, und oft auch schon davor, Gedanken zum Konzept und zur Stimmung des Titels. Auch ein Songtitel steht vorher immer. Natürlich kann sich das aber auch ändern und das war diesmal auch so als Per (Albinsson) dazukam, und er alle Songtitel und Texte neu verfasst hat. Generell gehe ich eigentlich so vor: Während der Song entsteht und zunächst als Demo aufgenommen wird, nehme ich auch immer parallel erste Gesangslinien auf. Das Songwriting für Klargesang unterscheidet sich hierbei signifikant vom Songwriting für Extremgesang. Auch möchte ich schon während der Entstehung des Songs eine Idee haben, wie der Gesang hier klingen kann. Aber natürlich ist das nicht alles in Stein gemeißelt, wenn die Musik final aufgenommen wird. So wie ich die Songs immer und immer wieder musikalisch überarbeite und an den Details arbeite, so arbeite ich auch immer mal wieder an Gesangsideen. Die Harmonien geben die Songs ja zumindest in der Basis tonal und in der Phrasierung vor. Auch können Harmonien ja während der Recordings angepasst oder verändert werden. ![]() Da diese Arbeit Ende 2021 ja bereits gemacht wurde, konnte Max das sehr gut als Basis nehmen und darauf aufsetzen. Dennoch hat sich das Ergebnis durch Ihn als Sänger und durch die neuen Texte ganz natürlich aber doch drastisch verändert. Da ich die Songs ja durch den gesamten Aufnahmeprozess sehr gut kannte, war jeder Song den Max fertigstellen konnte eine komplett neue Hörerfahrung! Und das war ja auch der Plan. DarkScene: "Kidron" als Schlucht nahe des Ölbergs hat eine biblische Bedeutung. In welchen Kontext bezieht sich der Albumtitel zu den Songs? Randy Meinhard: Gethsemane hat uns zu "Kidron" geführt. Wir wussten schon, dass der ursprüngliche Albumtitel nicht mehr passte und somit begann ich mit der Recherche. Gethsemane beschreibt die letzten Momente eines Menschen der auf die Vollstreckung des Todesurteils wartet. Und wenn man Gethsemane recherchiert, dann kommt man sehr schnell auch auf das letzte Abendmahl das wiederum gewisse Parallelen zum Song Gethsemane aufweist. Daher ja der Titel. Zudem hat Jesus, zumindest gemäß meiner Recherchen, auf dem Weg nach Gethsemane Kidron Valley überquert. Auch bildete Kidron Valley die natürliche Grenze zwischen Jerusalem und dem Ölberg auf dem die Menschen aus Jerusalem damals Ihre Toten begraben und betrauert haben. Dort entstand also eine Art Necropolis, was wiederum einen roten Faden zu unserem vierten Album hat. In Jerusalem selber war das damals nicht erlaubt. Auch war Kidron Valley einst grün und fruchtbar, heute ist davon kaum noch etwas übrig. Auch das ist ein Thema das uns aktuell beschäftigt. Und zu guter Letzt ist es ein Titel der noch nicht abgegriffen ist und dennoch einen hohen Wiedererkennungswert hat! DarkScene: Ist die am Cover zu sehende Gestalt der „Avenging Angel“? Randy Meinhard: Ja, „Francis“ ist unser Maskottchen und auf dem "Kidron" Cover gibt es noch die ursprüngliche Darstellung des „Haserot Angel“ der in Cleveland/Ohio auf dem Lakeview Cemetery steht. Ich fand die Ausstrahlung einfach magisch und es war klar, dass wir das aufnehmen und weiterentwickeln müssen. Wir sind ja auch mit den ganzen Vic Rattlehead oder Eddie Maiden Designs groß geworden, und ich finde es auch heute noch spannend, etwas zu machen was einen solchen Wiedererkennungswert hat. DarkScene: Man hat das Gefühl, dass auf "Kidron" alles zusammenpasst, auch personell. Wie kam der Kontakt zu Jonas (Schütz, Drummer) bei eurem Comeback 2017/18 zustande? Ich meine, er hat ja schon länger viel um die Ohren (weitere Bands, Studioeinspielungen, selbständiger Drumteacher etc.), gleichzeitig ist er als festes Member von Sacrosanct. Kaum jemand hätte diese kraftvollen und gleichzeitig präzisen Beats in diesem Flow so tight eingespielt. Die Chemie unter euch ist topp, wenn ich mich nicht ganz irre? Randy Meinhard: Du hast es damit auch schon auf den Punkt gebracht. Jonas ist ein großes Talent, er kann sehr technisch spielen und gleichzeitig grooven, und äußert sich dennoch stets in großer Bescheidenheit. Das finde ich aber auch extrem sympathisch! Narzissten die sich für die Größten halten und jeden Mist den sie verzapfen als größten Erfolg abfeiern, gibt es schon genug. Selbst in unserem kleinen Band-Kosmos gab es das. Wie dem auch sei, ich finde es fantastisch, dass Jonas seinen Traum lebt. Wichtig ist ja nur, dass man mit dem zufrieden ist was man tut. Ich habe Jonas per Zufall über Google gefunden und Ihn einfach angeschrieben. Er kam dann während der Necropolis-Aufnahmen dazu. Leider zu spät für etwaige Drum Recordings. Der Grundgedanke war aber auch erstmal gemeinsam auf die Bühne zu gehen. Im Laufe der Zeit habe ich Jonas gefragt, ob er nicht gerne offiziell bei uns spielen möchte. Ich meine es ist klar, wir können keine Gehälter zahlen. Aber zukünftige Live Aktivitäten müssen so ausgestaltet sein, dass niemand draufzahlt sondern wir auch mal etwas entnehmen können, oder wir nicht immer privat vorschießen müssen. Nur so kann es funktionieren. DarkScene: Gleiches gilt für euren ukrainischen Sänger Max Morton, der mit seiner weichen und variablen Stimme absolut brilliert. Für "Necropolis" war er der Mann für das Mastering, mittlerweile singt er für Sacrosanct und spielt zudem den Bass. Zu guter Letzt übernahm er die ganze Produktion. Wie kam es denn zum fixen Engagement seiner Person als Frontmann? Randy Meinhard: Max ist ein unglaublicher Musiker, ein sehr erfahrener Engineer und Producer. Seine Stimme kannten wir ja bereits von den Morton Alben und für "Kidron" musste Max sicherlich auch aus einer gewissen Komfortzone raus, da die Songs ja nicht primär für seine Stimme geschrieben wurden und er im writing Prozess auch nicht direkt involviert war. Dafür hatte er komplett freie Hand für die Bass und Vocal -recordings. 1:1 auf dem Album hören. Ende 2021, als wir das Album mit einem anderen Sänger so gut wie fertiggestellt hatten, merkten wir, dass eine Zusammenarbeit zusehends unmöglich wurde und so entschieden wir uns, getrennte Wege zu gehen. Es war eine extrem kraftraubende Zeit und wenn Max und Per uns nicht auf allen Ebenen unterstützt hätten, würde es "Kidron" einfach nicht geben. Max bot an Aufnahmen zu "Avenging Angel“ zu machen und diese waren…nun ja…fantastisch! Es waren auch keine Demos, sondern fertig produzierte Stücke und das Ergebnis kannst Du DarkScene: In Puncto Sounddesign möchte ich den/das Mix/Mastering erwähnen. Satt und klar – und man hört auch den Bass sehr gut. Keine Selbstverständlichkeit im Metal generell. Bestand Max darauf, den Viersaiter Sound so kraftvoll/vordergründig klingen zu lassen? Randy Meinhard: Es ist eigentlich das Konzept das wir schon immer verfolgt haben. Wir sehen den Bass als Instrument und nicht nur als Frequenz! Dass das heute immer seltener wird, haben wir wohl auch den ganzen Downtunings und 7/8 saitigen Gitarren zu verdanken. Es ist eben nicht trivial im Frequenzspektrum einer Produktion, da noch Platz für den Bass zu finden. Max hat ein tolles Gespür dafür und weiß genau was eine Band und eine Produktion benötigt und ja, er hatte die Idee die Produktion in diese Richtung zu bringen. Wir haben später nur noch einmal gemeinsam das Mastering überarbeitet und Max hat dabei auch noch ein paar Details angepasst. Und fertig war "Kidron"…haha. DarkScene: Erst durch das Recherchieren wurde mir bewusst, dass Max nicht in Holland/Deutschland lebt (wie zunächst vermutet), sondern von der (seit drei Jahren mit Russland in Krieg stehenden) Ukraine aus seine Produzenten & Bandaktivität steuert. Wer wird on Stage das Mikro übernehmen? Wie sehen die Tourpläne aus? Randy Meinhard: Ja, das stimmt und dadurch wurden die Aufnahmen auch besonders hart. Auch heute sind wir täglich im Gedanken bei Ihm. Aber zu Deiner Frage. Live wird uns Collin Kock unterstützen. Collin ist ein Teil der Sacro-Familie und hat bereits auf "Tragic Intense" gesungen. Den Bass übernimmt Tobias Jung von All Will Know. Es ist fantastisch mit so talentierten Menschen Musik machen zu dürfen! DarkScene: einige Lyrics scheinen persönlichen Natur, ja teils autobiographisch zu sein. Willst Du uns ein wenig was erzählen? Bei "Prince Of Clowns" wäre ich insbesondere neugierig. Zudem hatte Per Albinsson textliche Beiträge, der auch bereits für Therion schieb, geleistet. Wie kam es dazu? Randy Meinhard: Per ist ein toller Mensch und Lyricist. Er ist „the master of words“. Per hatte mich, ich glaube es war Mitte 2021, angeschrieben, und gefragt ob wir Interesse an einer Zusammenarbeit hätten. Ich konnte es kaum glauben, dass ausgerechnet er auf uns zukommt. Zu dem Zeitpunkt hatten wir die Texte für das Album aber bereits fertig und so habe ich vorgeschlagen, dass wir einfach in Kontakt bleiben. Zu dem Zeitpunkt wusste ich aber noch nicht, dass wir sehr zeitnah wieder voneinander hören. Es sollte alles wohl so sein. Mein ursprünglicher Titel für "Prince of Clowns" war übrigens "Your Hell Left Scars". Per kam dann mit dem genialen neuen Titel. Inhaltlich geht es aber auch hier um das Thema Autokratie, Narzissmus etc. Per hatte komplett freie Hand beim verfassen der neuen Lyrics. Er kannte aber all unsere Alben und wusste was uns wichtig ist. Sozialkritisch den Finger in die Wunde legen ohne wirklich politisch zu werden. Auch soll jeder gerne seine eigene Interpretation daraus ziehen, denn wir bleiben bewusst etwas unscharf in den Aussagen. ![]() DarkScene: Mein älterer Bruder hatte "Recesses ..." ca. 1991/92 und später "Tragic Intense" 1993 gekauft. Jeder, der keine Tomaten auf seinen Ohren hatte, konnte den stilistischen Bruch sofort erkennen. Was war dazumal eigentlich die Intention, sich plötzlich stärker in Progressive bzw. auch Doom Gefilde überzugehen? Von meinem Standpunkt aus ward ihr gewissermaßen der Zeit voraus, obwohl Dream Theater ein Jahr zuvor die Türen für Progressive Metal weit geöffnet hatten. Vermutlich hatte nur eine Handvoll Leute diesen speziellen Stil nachvollziehen können. Schwang damals auch etwas Frust und Enttäuschung mit, weil viele diesen künstlerischen Pfad von "Tragic Intense" trotz toller Rezensionen nicht mitgehen wollten? Randy Meinhard: Ja, ich vermute du hast Recht. Wir saßen damals gewissermaßen zwischen den Stühlen. Mit "Kidron" haben wir es nun geschafft uns quasi neu zu erfinden und gleichzeitig Aufmerksamkeit zu bekommen. Im positiven Sinne. Wir hören deswegen auch durchaus mal Vergleiche zu Opeth. Nicht musikalisch, aber auf der experimentellen Ebene. Der Weg von "Recesses ..." zu "Tragic ..." wäre aber vielleicht auch anders gewesen, wenn wir mit "Quarantine" und "Mental Reincarnation" (beide auf dem "Recesses ..." Remaster) weitergemacht hätten. Diese Songs waren Demos bevor" Recesses .." geschrieben wurde. Und da haben wir bereits mit dem Gesang experimentiert. Wir durften sie aber aus verlagsrechtlichen Gründen nicht verwenden. Auf der anderen Seite… "Recesses ..." ist ein fantastisches Album und ich bin dankbar, dass wir es so gemacht haben wie es ist. Und um später die Ideen von "Tragic ..." umzusetzen, war klar, dass das nur mit Klargesang geht. Niemand soll sich in eine Richtung entwickeln die er nicht mitgehen kann. Somit mussten wir gemeinsam eine Entscheidung treffen. DarkScene: Was geschah eigentlich in der langen Zeit, als Sacrosanct aufgelöst waren bis zur Reunion 2016? Hattest Du prinzipiell die Nase voll vom ganzen Musik-Business? Randy Meinhard: Ja und nein. Ehrlich gesagt war mir dann auch der Job wichtiger. Ich war fast 22 Jahre bei E.M.P. Merchandising und somit blieb ich auch beruflich immer der Musik verbunden. Nur eben im Hintergrund und in einer anderen Rolle. Auch habe ich nach Sacrosanct ja direkt mit Submission gestartet, und war dann später für ein paar Jahre im Gothic Rock unterwegs. Und heute mache ich Software Projektmanagement, habe sämtliche Rechnungen bezahlt und kann mich zudem um Sacrosanct kümmern. Ich finde es, ehrlich gesagt, ganz prima so! DarkScene: Du hast Pestilence vor sehr langer Zeit verlassen (beim Debüt "Mallevs Maleficarvm" noch an Bord). Waren es eher künstlerische denn persönliche Differenzen? Wie gefallen Dir die neuen Werke der Band? Randy Meinhard: Ja, das ist korrekt. Da ich die Band mit Patrick und Christian (Colli) gegründet habe, war es auch keine leichte Entscheidung. Wir diskutierten damals den stärkeren shift zum Death Metal und somit waren es für mich primär musikalische Differenzen. Auf der anderen Seite ist "Consuming Impulse" ein fantastisches DM Album geworden. Und ich höre natürlich auch heute in jedes Album rein. "Exitivm" ist z.B. ein geiles Album geworden. DarkScene: Hast du noch Kontakte zu Deinen früheren Bandmates? Auch zu jenen von Pestilence (Martin van Drunen oder Marco Foddis)? Randy Meinhard: Teilweise und es freut mich wenn wir uns ab und zu mal via FB schreiben. Gerrit lebt ja in Hengelo (Niederlande) und so bekommt er auch immer mal etwas mit. Auch sprechen wir immer mal über die alte Zeit, wir haben ja viel Zeit wenn wir zur Probe nach Süddeutschland fahren…haha! Marco ist komplett von meinem Radar verschwunden und Martin habe ich im März 2025 nach über 30 Jahren wieder getroffen. Asphyx haben hier in der Gegend gespielt und es war toll die Jungs wiederzusehen. Wir hatten einen coolen Abend! DarkScene: Welche Musiker/Bands waren/sind deine großen Inspiratoren? Randy Meinhard: Megadeth, Marty Friedman, Slayer, Metallica, Death, Possessed, Infernal Majesty, VoiVod, Exodus, Motörhead, Fates Warning, Queensryche, Dream Theater, Iron Maiden, Judas Priest und natürlich Pestilence. Um nur ein paar zu nennen. DarkScene: Welche 5 (bzw. 10) Alben würdest Du Dir für die einsame Insel mitnehmen wollen? Randy Meinhard: Auch das ist schwer und die hier gelisteten höre ich auch nicht andauernd, sie sind mir aber einfach wichtig. Ich gehe auf 10 damit ich unsere fünf Alben mitnehmen kann. Wäre ja blöd die nie wieder hören zu können…haha! (Sechs - zehn): Kiss - "Love Gun", Possessed - "Seven Churches", Death - "Symbolic", Fates Warning - "A Pleasant Shade Of Grey", Iron Maiden - "Somewhere in Time". Und ein Album würde ich heimlich mitschmuggeln…das wird dann ja nicht mitgezählt…"Malleus Maleficarum"! DarkScene: Welche Themen und Hobbies abgesehen von der Liebe zur Musik begleiten Dich in Deinem Leben noch? Randy Meinhard: Ich mache gerne Sport und zocke auch heute immer noch gerne. Sonst genieße ich gerne die Zeit mit Freunden oder bin gerne im Garten mit meiner Frau und den Kätzchen. DarkScene: Was war die witzigste und unangenehmste Situation für Deine Person die in der bisherigen Musiker Karriere? Randy Meinhard: Weniger witzig und eher gefährlich…nach einem Gig, und wir waren auf dem Heimweg, benötigte ich unbedingt eine Schlafpause. Ich war auch immer der Fahrer und nach dem einen Gig bereits einige Sekundenschläfchen weiter. Wir waren in the middle of nowhere und ich habe abrupt gestoppt und bin nahezu sofort eingeschlafen. Collin und Michael (Kock) wussten gar nicht wie Ihnen geschieht…haha. Das geben sie heute noch immer gerne zum Besten, das wiederum ist in dieser Retroperspektive echt witzig. Ansonsten haben wir tolle Kontakte zu immer mehr Bands und das macht wirklich Spaß wenn man gemeinsam Dinge plant und so auch Freundschaften entstehen. Den unangenehmen Dingen möchte ich einfach hier und grundsätzlich keine Bühne geben. Nur soviel…es waren Trennungen innerhalb der Band. DarkScene: Der Zeitenwandel hat auch in der Kunstbranche massive Veränderungen gebracht. Welche Tipps würdest jungen Musikern Karriere-technisch mitgeben? Randy Meinhard: Ich denke Nergal (Behemoth) hat das mal gut auf den Punkt gebracht. "Don’t do it" oder so ähnlich. Aber so einfach ist es wohl nicht. Fakt ist, dass Bands immer weniger zuverlässige Einnahmen generieren können, da die Möglichkeiten schrumpfen und die Kosten explodieren. Die Ausnahme kann sein, wenn das Label echt Geld in die Band pumpt und Ihr über Jahre nur auf Tour gehen wollt. Aber auch das ist am Ende des Tages nur ein Kredit. Geschenkt wird einem nichts! Niemals! Und…die Bands die das Ganze schon Jahrzehnte machen, können vielleicht noch von den Royalties zehren. Aber für junge Bands ist das auch nicht mehr möglich. Physische Verkäufe nehmen zudem noch weiter ab und als Band im Metal richtig groß zu werden ist nahezu unmöglich. Gleichzeitig altern die größten Bands komplett durch und gehen so nach und nach in „Rente“. Ich kann auch niemandem den einzig richtigen Weg aufzeigen, den gibt es nicht. Ich bin aber dankbar, dass ich zuerst Teil einer echten Metal Bewegung war, dann mit dem Job Geld verdient habe um nun das machen zu können was mir Spaß macht. DarkScene: Falls Fußball-affin. Welcher Club der (ersten/zweiten) Deutschen Bundesliga ist Dein Herzensverein? Randy Meinhard: Die einzig wahre Borussia…und die ist für mich nicht schwarz/gelb….haha!! Aber mal im Ernst, ich habe mich nach den ersten Geisterspielen und den immer verrückteren TV Lizenzvergaben daraus zurückgezogen. Neben Eishockey (speziell NHL) ist Fußball für mich noch stets der beste Sport, aber die Entwicklungen dort gefallen mir nicht und ich unterstützt das auch nicht. Der Sport rückt immer weiter in den Hintergrund und so nutze ich meine Zeit eben anders. Aber mit Freunden mal ein Spielchen schauen…immer gerne! ------- DarkScene: Hi Jonas! Seit wann bist als professioneller Schlagzeuger und als Drumteacher tätig? Jonas Schütz: Hallo Werner, auch von mir noch mal ein herzliches Dankeschön für das Interview und deine Fragen! Ich bin nun seit ca. 2014 als professioneller Studiotrommler tätig, das Schlagzeug unterrichten tue ich bereits seit Frühjahr 2010. Ich habe damit begonnen, mir über die Jahre ein kleines Studio einzurichten und dann sukzessive für erste Kunden zu arbeiten und konnte mir nun in den etwas mehr als 10 Jahren (wow, doch schon eine lange Zeit!) einen Kundenkreis aufbauen und recorde nun meine Drums als zweites Standbein. Das Unterrichten kam, als ich damals an meiner Schule bei einem Musical mitgewirkt bzw. in der Band gespielt habe und in einer der Pausen jemand aus der Band gefragt wurde, ob er jemanden kennt, der Schlagzeugunterricht anbietet. Da habe ich mich einfach mal dazwischen gemogelt und der Rest ist Geschichte. DarkScene: Du hast schon bei einer Menge Alben mitgewirkt (LINK zur Diskographie) mit dem Hauptfokus Rock/Metal. Was würde dich Genre-mäßig reizen, was sich bisher noch nicht ergab? Jonas Schütz: Das ist richtig, ich werde hauptsächlich für Rock und/oder Metal-Produktionen gebucht, da ich für dieses Genre am Bekanntesten bin. Jedoch habe ich durch mein Studium auch in viele weitere Genres und Stilistiken reinschauen können. In der Tat würde es mich einmal reizen, ein wenig Jazz und Swing einzuspielen, da es eine völlig andere Herangehensweise an das Schlagzeug erfordert. So ziemlich das Gegenteil vom Metal also. Allerdings würde ich auch gerne hin und wieder mal einen ganz normalen Popsong einspielen, bei dem Geschwindigkeit keine größere Rolle spielt... :) DarkScene: Welche Musiker hatten den größten Einfluss auf Dich? Jonas Schütz: Das ist schwer zu beantworten, da es schon einige waren. Zu Beginn meines Wunsches, Schlagzeugspielen zu lernen (ich war erst ca. 11), hatte es mir der damalige Drummer von Linkin Park, Rob Bourdon, angetan. Seine Parts waren in den Songs zwar relativ simpel, jedoch hatten sie eine großartige Energie, die mich fesselte. Außerdem kam auch schnell der Drummer Chris Adler von (damals) Lamb of God dazu, der einen großen Einfluss auf mein Spiel hatte. Heute würde ich meinen größten Einfluss dem Schlagzeuger Sebastian Lanser von der Extreme Metal Band Obsidious zuschreiben. Sein Spiel ist faszinierend für mich: sehr technisch und auf unfassbar hohem Niveau, auch, was die Kompositionen angeht. DarkScene: Mit welcher/n Band/Musikern würdest gern als Sahnehäubchen Deiner Tätigkeit denn zusammenarbeiten wollen? Jonas Schütz: Es gibt eine Melodic Death Metal Band, die Cypecore heißt und aus Mannheim kommt. Ich bin in den letzten zwei Jahren ein sehr großer Fan ihrer Musik geworden und der dystopischen Welt, die sie um sich herum erschaffen haben. Falls ich es jemals schaffe, diese Geschwindigkeiten zu erreichen und sie einen Drummer suchen sollten, würde ich mich definitiv mal melden. DarkScene: Wie lauten Deine Lieblingsdrummer für die Ewigkeit und weshalb? Jonas Schütz: Auch schwer zu beantworten, da es wieder relativ viele sind. Aber wenn ich eine "Top 3"-Auswahl treffen müsste, würde ich sagen: 1. Sebastian Lanser (Obsidious), wegen seiner extrem technischen, jedoch sehr musikalischen Art zu spielen. 2. Alex Rudinger (ex-Whitechapel), da er sich im Laufe der Jahre zu einem extrem versierten Metaldrummer entwickelt hat und ich seine Videos auf YouTube bereits zur Zeit meines Studiums zur Motivation und Inspiration nutzen konnte und 3. Ali Richardson (Bleed From Within), da er eine ganz unvergleichliche Art hat, die Kessel zu bedienen. Mit sehr viel Power, jedoch auch viel Technik und "Gefrickel"! DarkScene: Deine fünf Allzeit-Lieblingsalben? Jonas Schütz: 1.: Cypecore – "The Alliance", 2.: Obsidious – "Iconic", 3.: Bleed From Within – "Shrine", 4.: Linkin Park – "Meteora", 5.: Godsmack – "Faceless" DarkScene: Ich habe ebenso das Atrophy Comeback "Asylum" auf unserer HP überaus gelobt, bei dem Du bekanntlich die Drums eingetütet hast. Gibt es in absehbarer Zeit wieder Nachschlag von den Jungs? Jonas Schütz: Die Jungs von Atrophy haben mich über eine Webseite gefunden, bei der ich meine Recording-Dienste anbiete und so entstand das Album "Asylum" mit mir als Sessiondrummer. Ich muss sagen, es war eine der stressigsten Produktionen für mich, da die Musik super fordernd ist, jedoch auch sehr viel Spaß gemacht hat! Ich durfte sogar mit ihnen live auf der Bühne einen der Songs von besagtem Album spielen, was für mich ein sehr cooler Moment war. Die Jungs sind unglaublich nett und "down to earth"! Allerdings weiß ich leider nicht, ob es ein neues Album geben wird, da sie mittlerweile einen festen Drummer haben, der vermutlich die Studioarbeit erledigen wird. Aber ich würde niemals nie sagen! DarkScene: Welche Alben mit Dir am Schlagzeug werden in naher Zukunft veröffentlicht? Jonas Schütz: Im Moment sind leider keine Alben in Planung. Wir arbeiten mit meiner zweiten Band, auch einer Melodic Death Metal Kombo, im Moment an neuem Material. Es sind bereits drei Songs fertig, die in nächster Zukunft als Singles veröffentlicht werden. Darüber hinaus stehe ich aber natürlich wie gewohnt für Albenproduktionen und generelles Drumrecording zur Verfügung. DarkScene: Falls Du auch Fußball-affin sein solltest: Welcher ist denn Dein Herzensverein in der Buli (1./2. Liga)? Jonas Schütz: Da muss ich dich leider enttäuschen, an mir ist absolut kein Fußballfan verloren gegangen. :) DarkScene: Vielen Dank für eure Zeit und den Antworten, Randy & Jonas! Jonas Schütz: Lieben Dank für deine Fragen! Mehr von Sacrosanct
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