Über ein Standardmaß an Qualität muss man sich bei ex-Accept Klampfer Herman Frank niemals Sorgen machen. Der sympathische Norddeutsche ist nicht nur ein begnadeter Songwriter, er weiß zudem auch genau, mit wem er seine künstlerische Vision zu teilen pflegt. So kam bereits im Februar sein viertes Baby an die Öffentlichkeit, das sich an die beiden brillanten Vorgänger "Right In Your Guts" (2012) und "The Devil Rides Out" (2016) messen lassen muss.

Das heißt unter anderem: der Hörer will zumindest einen ultimativen Ohrwurm antreffen, der vor drei Jahren ganz konkret "Ballhog Zone" hieß. Und genau diesen entscheidenden Wurf schafft das Quintett auf "Fight The Fear" leider nicht. Abermals an der Schnittstelle zwischen Hardrock und teutonischem Heavy Metal navigierend, wird das Geschäft großteils zufriedenstellend erledigt, keine Frage – viel mehr passiert aber auch nicht. Das rasante "Sinners", das schleppend-martialische "Hail & Row" oder das wiederum flotte "Fear" zeigen sicher die stärksten Momente auf "Fight The Fear", Tracks wie "Until The End", "Hitman" oder "Terror" haben dann im Vergleich doch zu viel Profanes an sich, um wahre Begeisterungsstürme auszulösen. Wobei schon gesagt werden muss, dass wir hier auf hohem Niveau jammern.

Heißt in letzter Konsequenz? Ein kompaktes Album mit vielen lässigen Songs und einem erstklassig zugeschnittenen Sound, angerichtet von fantastischen Musikern, die sich spätestens jetzt als eingeschweißte Einheit präsentieren. Die Explosion, die Herz und Hirn gnadenlos zu Strecke bringt, bleibt dieses Mal jedoch aus.