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Obwohl die Kapelle aus New Castle in ihren Anfangstagen unter dem schon damals irreführenden Namen Satan ihr Unwesen trieb und mit "Caught In The Act" (zum Classic) einen Meilenstein der seinerzeit hoch gepriesenen NWoBHM erschuf, blieb ihr, wie zahllosen anderen Vertretern selbiger Zunft, der große Durchbruch verwehrt. Das Namenskarussell wird hier seinen Teil dazu beigetragen haben, denn per Verpflichtung von Lou Taylor am Mikro bzw. lauwarmer Kost in Form von "Out Of Reach" taufte man sich kurzzeitig Blind Fury, im Zuge der Kurskorrektur inklusive neuerlichem Sängerwechsel (jetzt kommts: Michael Jackson (!) = „echter“ Mann mit ausdrucksstarker Stimme) dann wieder in Satan um. Die Deutsche Company Steamhammer allerdings sah sich nach zwei Veröffentlichungen und der zunehmenden medialen Hetze erst recht überfordert, die Folge: Zwangsbeglückung via Pariah. Zum Drüberstreuen: es existierte noch eine US Rockband selben Etiketts.
Nach dem starken '88 Output "The Kindred" folgte nur ein Jahr darauf diese Killerscheibe, welche in Anbetracht der damaligen Thrash Metal Szene einerseits und der aus allen Poren triefenden Glam/Sleaze Rock Welle andererseits gerade zu dem kommerziellen Tod geweiht war. So kams dann auch. Da nützte weder der zu jeder Sekunde agierende Spielwitz was, noch das exzellente Songwriting oder die von Mr. Jackson intelligent verfassten, mitunter sehr sozialkritischen Texte. Die acht darauf befindlichen Lieder, allesamt reinrassige Perlen, sind halt einmal mehr ein schlagkräftiges Statement, wie gut durchklügelter, ungeschliffener Heavy Metal - ohne Gebrauch heutzutage gängiger Kaschiermittelchen - tadellos funktioniert. Alleine schon was der opulent arrangierte Opener "Missionary Of Mercy" (Michael wirft hierbei das ethische Problem der Euthanasie auf) bietet, ist - gelinde gesagt - der reinste Hammer. Neben diversen, aber nachvollziehbaren Rhythmusvariationen und einem umwerfenden Riffambiente des Gespanns Ramsey/Tippins (ersterer gründete ein Jahr später mit Bassist Graeme English und Martin Walkier von Sabbat die Pagan/Folk Metal Formation Skyclad) ist es im selben Kontext diese - als gäbe es nichts simpleres auf dieser Welt - perfekte Balance aus Eingängigkeit und Komplexität. "Blaze Of Obscurity", übrigens das bis dato fünfte Langeisen, hat aber genauso straighter gehaltenen Speed Metal in seinen Reihen ("Puppet Regime", "Retaliate!", "Hypochondriac"), der sich vermutlich an dem zu jener Epoche auslaufenden „Trend“ namens Thrash - wenn auch etwas gezähmt - orientiert haben dürfte. Die ohnehin geballte Klasse wird hier aber von zwei absoluten Highlights überstrahlt: das wie Mutti's Fritatten Suppe mindestens genauso wohl tuende "Canary" (einer der GEILSTEN Songs aller Zeiten, meine Damen und Herren!) und der am Ende thronende Monumentalbrocken "Brotherhood", den Steve Harris und die seinen - da nun mal an die Eisernen Jungfrauen angelehnt - in ihrer glorreichen Früh '80er Phase kaum besser hervor gezaubert hätten. Wer zudem auch noch eine Schwäche für edel gestaltete Covermotive hat: keinen geringeren als Meister Andreas Marschall zog man für "Blaze Of Obscurity" hinzu, der hier - auf einem seiner ersten Arbeiten für das Metal Milieu (siehe u. a. Grinder, Sodom, Wardance) - abgesehen von gewohnt feinster Luftpinsel Führung die ganze Thematik und Grundstimmung kongenial umzusetzen vermochte. "Blaze Of Obscuriety" Trackliste
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