Der zweite Solo-Streich des
Symphony X Bassisten Lepond ist eine zwiespältige Angelegenheit geworden. So zu erklären, als ob sich Mike nur schwer für eine bestimmte Ausrichtung entscheiden hätte können - ein paar Songs sind für sich genommen okay, doch als Gesamtwerk ist
"Pawn And Prophecy" irgendwie sonderbar und versprüht mancherorts, hüstel, diffusen Charakter.
Man könnte meinen, dass mit einem Kaperzunder a la Alan Tecchio (
Hades/
Watchtower) am Mikro mehr als die halbe Miete erledigt wäre. Doch, was soll schon groß raus kommen, wenn unterbeschäftigte Bassisten ihre überschüssigen Ideen auf Festplatte verbraten? Ok, der war jetzt fies. Mancherorts lieblos zusammen getackerte Arrangements sowie Chöre, welche ausschließlich aus der Konserve kommen, sollten wann schon überzeugender klingen als hier. Ganz speziell betrifft das den Quasi-True-Metal-Opener
"Masters Of The Hall" oder aber auch
"Antichrist" an dritter Position. Mit allen möglichen Stilarten der Rockmusik herum zu fuchteln, ist dann auch so eine Sache: beim zwanzig minütigen, in elf Parts gesplitteten Titeltrack galt wohl eher die Message: hat viel, kann nichts. Lieber Mike, bei allem Respekt: weniger ist mehr. Zumindest bei letzterem, wo kein wirklicher Spannungsaufbau zu erkennen ist, so sehr die weiblichen Gesangsparts und folkloristischen Instrumente aus dem gewohnten Rahmen fallen mögen. Die kurzen Bass-Solo-Orgien bei
"I`m The Bull" dürften ebenso sämtliche Geister scheiden.
Auf der Habenseite stehen mit dem
Overkill-artigen - sprich schnellen -
"Avengers Of Eden", den cool rockenden
"The Legend"/
"Hordes Of Fire" und der keltischen Ballade
"The Mullberry Tree" dafür Tracks am Bankett, die den Karren wenigstens ein bisschen aus dem Sumpf rausziehen. Die nach wie vor geile Stimme von Alan, sowie etliche Riffs, die von Mike selbst stammen, retten das Unternehmen
"Pawn And Prophecy" gerade noch in ein "akzeptabel". Die Verwendung eines hochpräzisen Angelo Sasso wollen wir übrigens nicht auf die große Glocke hängen. Ach ja. Fragt mich jetzt bitte nicht, wie Frontiers Records auf die Idee kamen, diese relativ harte Scheibe zu signen.