Als eine im "Female Symphonic/Progressive" Genre eingenistete Kapelle hat man auf diesen Seiten denkbar schlechte Karten, um halbwegs ungeschoren davon zu kommen. Aber man lese und staune:
Evereal kommen weder aus Holland noch aus Skandinavien, wie geschätzte 90% dieses Verbunds, sondern zur Abwechslung mal aus Kanada. Die 2011 von Gitarrist Stephen Roberts gegründete Spielwiese hält dann rein zufällig eine vergleichsweise junge Sängerin in ihren Reihen (namens Stephanie Neufeld), mit der man auch optisch punkten will. Wer möchte es ihnen schon verdenken?
So schlimm wie zunächst befürchtet hört sich das offizielle Debüt dieses Quintetts nicht wirklich an. Zwar erfinden
Evereal das berühmte Rad nicht neu, was man ohnehin kaum erwarten durfte, aber zumindest verwalten sie "ihre" Ideen bzw. Arrangements auf eine recht ansprechende Art. Dabei verzichten die fünf Künstler zur großen Verwunderung sogar auf etwaige Keyboard-Lawinen und Kindergarten Melodien. Man tendiert eher zu modern-groovigen Klängen à la
Evanesance/
Lacuna Coil als zu klassisch-folkigen Ausflügen wie es
Nightwish mehr und mehr praktizieren - das kann man so schon ganz gut annehmen. Zwar fehlen über die komplette Distanz der Überraschungseffekt und die Ohrwurm-Dichte, dafür wirken die neun Songs ausnahmslos homogen und lassen (fast) keine Langeweile aufkommen. Geschuldet ist dieser erfreuliche Umstand neben den druckvoll klingenden Klampfen und der kräftig voran peitschenden Rhythmus-Sektion. Anspieltipps:
"Frost Sign",
"Veil",
"Wish",
"Scars".