Tony Martin nimmt insofern einen besonderen Platz in der Hartwurst-History ein, als dass er Ende der Achtziger und Anfang der Neunziger Jahre bei
Black Sabbath für die Alben
"Eternal Idol",
"Headless Cross" und
"TYR" einen fantastischen Job ablieferte. Nachdem unrühmlichen (zweiten) Abgang im Jahre 1995 bei Iommi & Co. war der Mann künstlerisch zwar nie untätig, doch kaum eine seiner vielen Post-Sabbath-Spielwiesen schlug richtig ein.
Da macht das zu Dreiviertel aus italienischen Musikern bestehende Unternehmen namens
Silver Horses keine Ausnahme. Die CD erschien ursprünglich 2012 und soll wahrscheinlich nochmals in Erinnerung rufen, dass hier große Verehrer der Siebziger, genauer gesagt von den Legenden
Deep Purple,
Led Zeppelin und
Whitesnake ihren Tribut zollen. Remastered wurde das Werk im Übrigen auch noch, was das berüchtigte Kraut wohl kaum fett machen dürfte. Zwischen Blues, Folk-Anleihen und klassischem Rock angesiedelt, strahlen die Songs zwar ausnahmslos dieses (Nostalgie-) Faible aus, doch so richtig zünden will hier nichts. Da und dort schimmert das Charisma des ergrauten Martin stimmlich angenehm durch, damit kann das lauwarm-durchschnittliche Songwriting auf
"Silver Horses" jedoch nur bedingt kompensiert werden. Beim Titletrack geht die Geschichte sogar soweit, dass man eigentlich lediglich über ein
"Kashmir" Ripp-off lästern kann – etwas zu gut gemeint, meine Herren! Ansonsten wie gesagt ein nettes, durchaus charmantes Album, welches keinem weh tut, aber dennoch nur eingefleischten Fans ans Herz gelegt werden sollte.