Schräge Vögel aus den Niederlanden. Aber mit Erfolg, wie es die die bisher stattlich besuchten Konzerte im In- und Ausland von 2010 bis 2014 belegen. Das Quartett nennt so unterschiedliche Vorbilder wie beispielsweise
MC5,
The Doors und
Pink Floyd um - Genre-Eingrenzungen sind halt manchmal von Nöten - sein kreatives Tun als
Sixties on steroids/Psycedelic organ rock&roll zu titulieren. Und aller oder vieler Konventionen zum Trotz pfeifen die Herrschaften auf so einiges: gewohnte Strophe-Bridge-Chorus Abfolgen werden modifiziert oder umgangen und da und dort dank Stoner Rock und Grunge Einsprengsel aufpoliert. Kein überpräsenter Bestandteil, aber wenigstens solche Tendenzen.
Spätestens bei
"Keep You Eyes Shut" kommt der Begriff Brit-Pop mit ins Spiel, wo plötzlich eine Truppe aus Manchester - wer wohl? - mit ausgestreckter Zunge zu zwinkert.
"Three Day Road" läuft im Vergleich zum Restprogramm dramatisch und mit üppigen Hammondorgel-Sounds über die kampferprobte Leber, ehe in psychedelischer
Pink Floyd Manier das Finale über den Hörer hereinbricht. Das flotte
"Grow" bietet dann den härtesten und geradlinigsten Beat von
"Prisoner" bereit, wogegen
"Rock & Roll Show" beinahe, aber nur beinahe eine dreiste
"Black Night" Kopie ist.
Deep Purple sollten das vielleicht nicht so schnell zu Ohren bekommen. Das relaxte
"Holding On" ist wiederum eine Hommage an Ray Manzarek & Jim Morrison, und das nachfolgende Titelstück entpuppt sich als eine von Kettenrasseln eingeleitete Geräuschkulisse (!), die man entfernt als Industrialsong bezeichnen könnte. Der Rausschmeißer
"Clean Cut" ist ab Mitte des Stücks dann
Kyuss zum Quadrat ...
Welches Zitat fällt einem als erst dazu ein? Love or hate it! Schrill, schier eigenbrötlerisch, unberechenbar und dennoch sehr charmant, was
Birth Of Joy auf ihrem vierten Longplayer offenbaren. Auch wenn es den Geschmacksnerv eingeschworener Metaller kaum treffen dürfte, wäre es sicher reizvoll, den Jungs mal live auf die Fingerchen zu schauen!